30. Dezember 2019

Die Fragenwelle

Was bringt dich zum Weinen?
Was bringt dich zum Lachen?
Was würdest du mit deiner Zeit anstellen, wenn du nicht gezwungen wärst, einer Lohnarbeit nachzugehen um stets genügend Geld zu haben?
An wen denkst du, bevor du schlafen gehst;
und an wen, wenn du wieder aufwachst?
Hast du dich schon gefunden?
Sag  mir alles, was dir wichtig ist.
Wie oft hast du geschwiegen, obwohl noch längst nicht alles gesagt war?
Wie oft haben dir Worte gefehlt;
und wie oft Zuhörer?
 Findest du zehn Eigenschaften, die dich beschreiben?
Hast du heute schon etwas Gutes getan?
Woher kennen wir uns?
Kennen wir uns überhaupt?
Welches Lied hast du zuletzt gehört?
Gibt es einen Song, den du für immer in Dauerschleife hören könntest?
Wer hat dich allein gelassen?
Wen hast du allein gelassen?
Wie viel bist du dir wert?
Ist dein Glas halbvoll oder halbleer?
Haben deine Versprechen ein Ablaufdatum? 
Hast du Narben?
Wenn ja, erzähl mir eine ihrer Geschichten.
Bist du die Sache selbst oder eines ihrer Abbilder?
Magst du das Meer oder den Wald lieber?
Wie viel liebst du?
Kannst du auch hassen?
Woran glaubst du am meisten?
Was beschäftigt dich, wenn du auf einer langen Bahnreise aus dem Fenster schaust?
 Stell dir vor er*sie wäre jetzt hier. Was würde dir das bedeuten?
Was meinst du, wenn du von Frieden redest?
Was möchtest du unbedingt lernen?
Würdest du dich trauen in der Zeit zu reisen?
 Was möchtest du noch einmal zum ersten Mal erleben?
Lügst du täglich?
Würdest du mir etwas in mein Notizbuch malen oder schreiben?
Wie oft hast du Abschied genommen?
Was würdest du geben für eine Sommernacht mit all den Menschen, die dir am Herzen liegen und wahrlich guter Musik im Hintergrund?
Warum prägen uns Verluste so sehr?
 Bist du eine Eule oder eine Lerche?
Wie oft bist du "ein neuer Mensch"?
Erzähl mir von einer aufregenden Reise.
 Wie stark differenzierst du zwischen Körper und Bewusstsein?
Stehst du auf der Bühne oder bist du ein Zuschauer?
Wie möchtest du leben?
Wie oft fragst du dich, welche Gedanken es, angesichts unserer begrenzten Lebenzeit, überhaupt wert sind, gedacht zu werden?



26. Dezember 2019

Frag mich was immer du möchtest


Ernsthaft. Mach' es einfach.

24. Dezember 2019

-




Die Bilder an meiner Wand haben sich fast nie verändert. Du dagegen hast eine kleine Festung aus Gemälden um dich herum gebaut. Die Wände sind blau, braun, weiß und auf einmal ganz bunt. Die Dielen singen von Ereignissen, deren Zeugen sie in den letzten hundert Jahren geworden sind und die Bäume vor den Fenstern begleiten sie leise. Gesprochenes verlässt die Räume nur selten. Stattdessen formen sich die Worte wie von selbst zu Poesie. Das Ambiente erdet mich. Am liebsten würde ich mich wie ein Samen hier niederlassen, die Augen schließen und darauf warten, dass all die Inspiration mich wachsen lässt. Obwohl, was hindert mich schon daran? Ich mach' es einfach. Meine Arme angeln sich schon bald wie Ranken an den Balken entlang gen Himmel. Langsam und stark hebe ich das Dach an und lass mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Fühl' dich frei meine Hand zu nehmen. Ich kann dich bis ganz nach oben tragen und dann kannst du den Ausblick genießen. Der Wind wird dir all den Stress aus dem Kopf pusten und Platz machen für noch mehr Kreativität. Dein Zimmer ist eine Galerie und du ein Kunstwerk. Ich wünschte wirklich, ich hätte die Chance dich dabei zu beobachten, wie aus dir ein verdammtes Meisterwerk wird.

  




21. Dezember 2019

Verbrenn doch



Bin ich zu lange hier, wird es mir zu eng. Ich halte es kaum aus, will jede Sekunde nur raus. Raus und atmen. Dieser Anblick macht mich wütend und in mir staut sich schwarzer Rauch an, mit dem ich jede Milde ersticken kann. Du entzündest eine kleine Flamme und ich setze jedes Haus in der Umgebung in Brand. Verbrenn doch.

19. Dezember 2019

Die Verlorenen


In letzter Zeit finde ich mich häufiger inmitten eines bunten Menschenhaufens wieder. Wir liegen gemeinsam im Gras, schauen in den Himmel und lauschen einander Maultrommel spielen; erzählen uns Geschichten und stellen amüsiert fest, dass es kein so seltenes Phänomen zu sein scheint beim Trampen plötzlich irgendwo in der Wüste zu landen. Man tauscht untereinander Träume aus wie Sammelkarten, voller Vorfreude sie auszuleben. Die Freiheit hat uns zu besseren Menschen gemacht. Nach Namen frage ich selten. Erst wenn sich jemand bereits in meinem Herzen breit gemacht hat, merke ich sie mir. All die anderen wunderbaren Wesen dagegen, bleiben mir als einzigartige Charaktere im Gedächtnis. Die Gesellschaft hält uns vermutlich für Verlorengegangene, tatsählich sind wir aber ganz nah dran uns selbst zu finden. Da bin ich mir ganz sicher und ich kann es kaum erwarten jeden Einzelnen von ihnen ein zweites Mal im Leben zu begegnen.


Tråg mi


Auf eine ungewohnte Art und Weise habe ich diese wenigen Minuten genossen. Es war traurig und schön zugleich, jemanden um einen geliebten Menschen trauern zu sehen. Man konnte ihr Herz weinen hören, wenn es ganz leise war und zwischen den Zeilen hatte jeder für sich einen Moment in sich, den er kurz wiedererleben durfe. Vielleicht hat uns dieses Erlebnis etwas gegeben, was keiner so wirklich beschreiben kann. Doch irgendwann, wenn wir nicht damit rechnen, wird es sich auszahlen und wir werden daran zurückdenken, wie es war, im Tod soviel Leben zu finden. 
Es klingt befremdlich, aber es war ganz wunderbar in einem überfüllten Raum zu sitzen, in dem es so still war, dass man sich selbst atmen hören konnte. Tränen landeten so weich auf dem Boden der Tatsachen, wie es noch keiner erlebt hatte. Wir waren alle Zurückgelassene, dazu verdammt uns selbst aufzufangen. Nur die ganzen Geschichten, die plötzlich so magisch wirkten, konnten uns ganz sacht wie Fallschirme durch den Wind tragen.

17. Dezember 2019

Kopfsache

Die Worte trafen auf mich und zersprangen in winzige Einzelteile voller Bedeutung. Ich versuchte sie zu greifen, aufzufangen mit den Händen, doch sie glitten durch meine Finger. Verteilt im Raum wurden sie eins mit dem Nichts. Wie viel Zeit wird vergehen, bis ich mich nicht mehr fragen werde, wie viel in diesem Moment zwischen all den ungreifbaren Worten gesprochen wurde.

Bei all den Menschen, an die ich so oft denke, frage ich mich ab und an tatsächlich, ob nur eine Handvoll von ihnen auch hin und wieder an mich zurückdenkt.







16. November 2019

Warm und bunt

Kannst du mir sagen, wie viele Sekunden tatsächlich vergingen, als ich mich verlor in diesem sauren Brei aus Unbeholfenheit und blasser Hoffnung? All die ungesprochenen Worte liegen mir so bitter auf der Zunge und ich würde mich so gern von ihnen befreien. Sag mir, warum kannst du sie mir nicht einfach abnehmen. Ist es Selbstschutz oder was bringt dich dazu mir die Hand zu reichen nur, um mich auf Armlänge Abstand zu halten? Lass mich wissen, wenn die Zeit reif ist und ich dir endlich all das sagen kann, was sonst niemand annehmen kann. 

26. Oktober 2019

W.

Der Zufall brachte uns ins Gespräch, die Worte hinterließen ihre Spuren und der Wind trieb uns wieder in ganz verschiedene Richtungen. Pures Glück und Tragödie in Einem. Wie oft habe ich mir  dich schon an meiner Seite gewünscht und du warst unerreichbar. Deine Taktik schien zunächst viel zu offensichtlich und schwach. Bald durfte ich feststellen, dass sie tatsächlich wasserdicht ist. Jetzt sitze ich hier und trauere um einen Menschen, den ich gar nicht kannte, um eine Freundschaft, die nie aufgebaut wurde und um eine unvergessliche Stimmung, die nie mehr zurückkehren wird. Was bleibt, ist die schöne Erinnerung und meine Abneigung zur Vergänglichkeit.
Aber vielen lieben Dank für das Porträt.

21. Oktober 2019

Augenblicklich

Wenn ich wüsste welche Wege ich gehen müsste, dann würde ich mir direkt meine Jacke schnappen und loslaufen um dich zu finden. Denn gerade eben, da habe ich an dich gedacht und an all die Sachen die ich dir noch erzählen muss. Ich konnte uns schon vor mir sehen, mit glücklichen Gesichtern auf der Straße irgendwo in der Heimat. Der Himmel grau und es hat ganz leicht geregnet. Ganz sicher war es Regenwasser und wenn doch Tränen flossen, dann waren das ausschließlich Tränen der Freude.

20. Oktober 2019

Stark wie eine Ameise

Ich war nicht schwach als ich ging um nicht mehr zurückzukehren. 
Nicht an einem einzigen Punkt.
Nicht als ich meine Wohnung kündigte um frei sein zu können,
 ohne zu wissen wo es mich hinbringen würde;
Nicht als ich vom einen Tag auf den anderen mein Studium abbrach und rücksichtslos über Nacht München verließ;
Nicht als ich lernte, mich von Menschen zu lösen, die Gift für meine Seele sind;
und auch nicht als ich dich in unseren Trümmern zurückließ.
Ich habe es mir nur eingeredet. Tatsächlich war ich in diesen Momenten stärker denn je und du warst es ebenso.




19. Oktober 2019

Ein Tag in meiner Utopie

"Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um einmal zu schauen, wohin man käme."
~Kurt Marti

Es ist schwierig zu beschreiben, was das Utopival ist, wenn man es selbst nicht erlebt hat. Doch ich kann euch sagen, dort  findet man die Menschen, die vorausgehen. Barfuß, mit offenen Armen, einer wärmenden Flamme im Herzen, bereit alle alte Dogmen niederzubrennen. 



In einer perfekten Welt wäre ich von Sonnenstrahlen, die ganz zaghaft in mein Gesicht fallen, geweckt worden. Leider ist das ein Ding der Unmöglichkeit im September in Ganderkesee. Stattdessen höre ich "Don't worry, be happy" fröhlich gepfiffen, begleitet von Gitarre und Rasseln. Im Traum beginne ich zu tanzen und es dauert eine Weile, bis ich realisiere, dass ich an diesem Tag in der Utopistenblase aufwachen darf. Eine Welt in der alles möglich zu sein scheint. Hier bin ich Mensch; hier darf ich sein; denke ich mir und drehe mich mit meinem Schlafsack wieder um. Gefühlt vergehen nur zwei Sekunden. Der Ziegelstein zu meinen Füßen ist noch schön warm und ich bemerke, dass es ungewöhnlich still ist. 
Traurigerweise habe ich nicht nur das Frühstück, sondern auch das Afterfrühstück verpasst. Doch ich bin nicht die Einzige. Es gibt sogar immer noch genug Porridge für alle Langschläfer und, wer hätte es gedacht, unsere Mitmenschen haben uns nicht mit Fackeln und Mistgabeln vom Hof gejagt, weil wir zu spät kamen.
PLENUM. Es ist Plenum. Plenum ist wichtig für die Revolution. 
Der Tag vergeht viel zu schnell. Ich übe Handstand und Acroyoga. Lausche einem weisen Mann wie er aus seinem Leben erzählt während mir Dreads gehäkelt werden. Wir machen Musik, reden, schweigen, lesen, malen, träumen von Entschleunigung und einer Welt, in der jede Stimme Gehör geschenkt wird. Kochen über dem Feuer, liegen in der Hängematte und uns gegenseitig in den Armen. Tag und Nacht draußen. Duschen in einer Telefonzelle. Das Wetter eher wechselhaft. Doch man kann sich mindestens zwanzigmal am Tag freuen, dass die Sonne wieder herauskommt und wenn sie untergeht, dann bleibt immer noch genug Zeit, um am Lagerfeuer zu philosophieren. Über Krieg und Frieden und was die Menschheit wohl zuerst in die Knie zwingen wird. Klimawandel oder Entropie? 
[Achja... Nichts hat mich so erfüllt wie all die Gespräche am Lagerfeuer, die mir die Möglichkeit gaben etwas tiefer in die Herzen einiger dieser unglaublich spannenden Menschen zu schauen.]
Am Ende dieses Abends (Es ist definitiv schon nach 10 Uhr) bleibt ein Glutmeer und die Flammen der Freiheit in uns. Wenn wir in ein paar Stunden wieder geweckt werden, dann werde ich dankbar sein für die ganze Liebe, die ich hier erleben darf und nicht daran denken, dass es irgendwann vorbeigehen wird.
Jetzt ist es schon über einen Monat her, dass ich mich verabschieden musste. Und als sei mein Sommer nicht eh schon zu genüge von radikalen Entscheidungen geprägt, habe ich mich dazu entschlossen auf eine ganz besondere Reise zu gehen. Doch dazu später mehr.


26. September 2019

M.


 
 

Welch bittersüßen Beigeschmack deine Worte in meinem Mund hinterlassen. Nur eine Nacht tief getränkt in schwermütiger Emotionalität und ich wache mit Magenschmerzen auf. Hungrig nach Erkenntnissen, leicht betrübt von sinistren Träumen, in denen ich unserer aller Zukunft entgegensah.
 Du sprudelst nur so vor Weisheit und Eloquenz. Doch nie stellt sich bei mir das Gefühl ein dich wahrlich verstanden zu haben. Dabei versuche ich mit aller Mühe die Worte zu greifen. Wie nach Sternen recke ich mich nach ihnen. Doch das Wissen scheint zum Verzweifeln weit entfernt und du versuchst die Wogen zu glätten. 
Die Jahre bringen die Erfahrung und wir sind noch jung. 


23. September 2019

Nichts sagen


Dieses Haus zu betreten ist wie am Kraterrand eines brodelnen Vulkans spazieren zu gehen. Jeder Schritt wird von der Angst begleitet, dass im nächsten Moment etwas Grausames passieren könnte und ich nie wieder an diesen Ort zurückkehren, oder schlimmer noch, ihn nie wieder verlassen kann. Im Keller lagern jahrelang gesammelte Wut, Frust und Unverständnis. Sie kühlen die Räume von unten und wenn ich barfuß über die eiskalten Dielen laufe, wird es mir schaurig. Wie konnte ich so lange in diesem Haus leben ohne zu erfrieren?

11. September 2019

Ein ganz neues Leben




Lass uns das jetzt durchziehen, Wir haben nichts zu verlieren. Nichts hält uns hier. Es ist die eine Chance, die wir ergreifen müssen, weil sie wahrscheinlich nie wieder so gut zu erreichen sein wird.
Folg mir einfach in ein ganz neues Leben.


10. September 2019

Ich spür' dein Herz schlagen




Du trägst so viel Liebe und Trauer in dir, dass dir die Füße schwer wie Blei werden. Ein leichtes Beben begleitet deine Stimme und die Luft wirkt drückend. So drückend, dass man kaum atmen kann. Ich bin so dankbar für jedes Lächeln, das wieder Leichtigkeit zwischen uns trägt. Doch deine Augen sind gläsern. Jeder kann es sehen: Die Mühe um inneren Frieden, um Heilung, darum sich endlich von einer Last zu befreien. Und ich strecke meine Arme aus, will dir den Fallschirm reichen, in der Hoffnung, dass du weich landest. Dann merke ich es. Schon wieder. Die Machtlosigkeit. Ich kann dich nicht fangen. Du musst allein aufstehen. Aber vielleicht wartet am Boden schon jemand mit einem Regenschirm auf dich.
Trotzdem warst am Ende du derjenige, der mich abgeholt hat. Deine Worte haben mich irgendetwas verstehen lassen und ich glaube, es hat etwas damit zutun, dass wir alle miteinander verbunden sind, egal auf welcher Ebene.

9. September 2019

Utopiespinnen für Träumer

Es ist als hätte ich mich in 100 Menschen gleichzeitig verliebt. Nur ein paar Nächte am Lagerfeuer, die Arme stets weit geöffnet und bereit diejenigen aufzufangen, die sich unter der Last der Gesellschaft einfach fallen ließen. Tief verbunden mit der Natur, leichtfüßig über die Wiese laufend. Vorsichtig voranschreitend. Suchend nach einer Welt ohne Krieg, ohne Hass. Vielseitigkeit, Toleranz, Selbstbestimmung.
Was für ein Höhenflug. Gestern gefallen, heute schwebend, in der Hoffnung morgen fliegen zu können. Ich kann immer noch nicht loslassen. Aber hey, spätestens nächsten Sommer werden wir wieder unter dem Sternenhimmel sitzen und lautstark unsere Ideen in die Welt hinaus schreien.
Ich kann es jetzt schon kaum erwarten.




2. August 2019

Einmal an die Ostsee. Oder auch nicht.

Sie sprach von Schicksal. Es kann kein Zufall sein, dass sich die Ereignisse derartig fügen. Keiner von uns hat daran geglaubt, dass wir ankommen und ich frage mich immer noch bei wem ich mich für das Abenteuer bedanken darf. Es fühlt sich an als hätte ich die Flügel, die ich vor einem Jahr verlor, wiedergefunden. Als hätte die Leichtigkeit mich erneut mit sich gerissen.
Dann saßen wir am Bahnhof und haben uns nicht darum geschert was der Abend bringt. Keinen blassen Schimmer wo wir die Nacht verbringen können, aber das Herz so warm vor Freude und die Zunge voller Geschichten, weil man sich so lange nicht gesehen hat. Es trieb uns von ganz allein zu den Menschen, die wir schätzen. Eine Woche ganz unbeschwert, nur wir und all die wunderbaren Träume von Freiheit und Liebe, die uns verbinden.










22. Juli 2019

D.

Natürlich könntest du ein potentieller Verbrecher sein. Natürlich bist du viel stärker als ich. Trotzdem denke ich gar nicht daran dir zu misstrauen, obwohl wir Fremde sind. Irgendwas an dir wirkt als wären wir schon lange gute Freunde. Also schlenderten wir durch die Nacht und erzählten von Gott und der Welt. Ich finde es fast etwas schade, dass ich schon wieder gehe, bevor ich dich wirklich kennenlernen kann. Mal wieder bleibt ein wunderbarer Mensch nur eine flüchtige Bekanntschaft.

21. Juli 2019

Heimatlosigkeit



Wo ist deine Heimat? Wo hast du Wurzeln geschlagen und dich als Spössling zur Sonne gestreckt? Wo hast du deine Hoffnungen und Träume gelagert? Wohin gehst du, wenn wir langsam müde werden und du sagst: "Ich muss Heim."? Wo suchst du nach deinem Herz, wenn du nichts mehr fühlen kannst?

20. Juli 2019

Machs gut München

Jetzt, wo ich dich nicht mehr jeden Tag ertragen muss, kann ich endlich auch etwas Positives in dir sehen. Die Ferne, das behutsame Alleinsein und trotzdem nie einsam sein, die vielen lieben Menschen, die versuchten mich durch etwas zu tragen wogegen ich mich von Anfang an gewehrt habe.
Mein dreizehnjähriges Ich hätte wahrscheinlich behauptet mindestens ein Studienabbruch gehöre zum guten Ton. Was soll ich sagen? Es fühlt sich an wie eine kleine Revolution. Her mit dem schönen Leben.

19. Juli 2019

3 Tage wach

So viele Stunden Zeit um endlich nachzudenken. Durchdenken. Endlich mal wieder radikale Schlussstriche ziehen. Bewusst werden wer ich bin und was von meinem Leben erwarte. 
Ich will nicht mehr stehen bleiben; Muss mich bewegen. Ich halte die Aussichtslosigkeit nicht aus; Kann sie nicht zufrieden ausleben. An fremdgemachter Bedeutung haftet immer ein wenig persönliche Sinnlosigkeit.
Entscheidung Treffen
Sachen packen.
Abschied nehmen.
Den Schritt nach vorne wagen.

18. Juli 2019

Auf dem Dach

Ich will mir die Mutlosigkeit nicht eingestehen. Faulheit ist der bessere Kompromiss. Doch wenn ich hier oben so sitze und mir die Stadt anschaue, scheint mir alles noch deutlich wertloser. Einen Moment nur sein. Niemand hier, dem ich irgendetwas schulde, bisauf mir selbst. Und für mich sitze ich hier, schaue in den Himmel, lass mich von der Sonne wärmen und atme die Freiheit ein. Warum verliere ich so oft den Sinn in meiner Arbeit, frage ich mich, obwohl ich die Antwort kenne. Sie bringt mich nicht zum Ziel - Das Sein, nur um des Seins Willen. Ohne Sorgen, ohne Denken an morgen, nur ich und was ich zum leben brauche. 
Dann sage ich mir: Irgendwann wirst du dich befreit haben. Dann kannst du morgens mit der Sonne aufstehen und mit ihr abends zur Ruhe kommen. Den Blättern im Wind lauschen und Zeit zum nachdenken finden. Dabei kann ich morgen schon damit anfangen, wenn ich es wirklich dringend wollen würde, sogar augenblicklich. Doch irgendetwas hält mich hier. Es ist ein Teil meines Willens und ich versteh nicht warum dieser Teil von mir nicht mit dem anderen in Richtung Zwanglosigkeit strebt. Könnt ihr euch bitte bald einig werden...


16. Juli 2019

Über all die Hefte

Ich bin nicht so der Typ für Glücksmomente in Marmeladengläsern. Was soll das bringen?
Ich sammel lieber triste Gedanken in billigen selbstgebundenen Notizbücher und wenn es mir mal wieder zu gut geht in der Routine, dann lese ich mir die ganzen Worte nochmal durch und erinnere mich an scheinbar unendliche Leiden und wie sie mich haben wachsen lassen;
 an kalte Tage, von denen ich dachte, dass ich sie nicht überleben würde und
 an den Morgen danach, an dem ich mich geärgert habe, dass ich es doch tat;
an dumme Ideen und Sehnsucht, 
für die ich mich schon nach wenigen Minuten hasste.
Sie erinnern mich an all meine Schwächen, unberechenbare Gefühlsschwankungen und wie oft ich schon ein anderer Mensch sein wollte.
Die einzige Motivation, die mich immer wieder vorantreibt. 
Schlimmer geht's immer. 

14. Juli 2019

Federschwer

Sie wiegt sich in der Luft direkt vor meinen Augen. Stark und schwach zur gleichen Zeit. Geh ich einen Schritt auf sie zu, flieht sie. Geh ich einen Schritt zurück, folgt sie mir. Die Kraft der Ruhe ist fast erdrückend. Es fühlt sich an als könnten wir uns niemals näher kommen, egal wie sehr wir uns bemühen. Der einzige Weg nach vorn, führt aneinander vorbei. Vielleicht wagt einer von uns im richtigen Moment einen Griff zur Seite. 

12. Juli 2019

Rückblick



Ich sah dich in der Ferne. Du schienst das letzte Ziel für dieses alte Leben zu sein. Ich lief schneller, in der Hoffnung noch etwas Güte oder Verständnis zu finden oder irgendetwas Vergleichbares. Du hast die Arme geöffnet und mit ihnen deine Brust. Ich nahm die Einladung dankend an. Legte meinen Kopf auf dein Herz und mein Leben in deine Hände. Du gabst es mir direkt zurück. "Ich kann nichts machen". Und der letzte Teil meines alten Ichs starb. Kalt ließ ich es zurück. Suchte nach Wärme in deinen Armen. Meine Tränen auf deinem Shirt und es tat mir so leid, dass ich dich mit meiner Trauer beregnet hatte. Als hättest du selbst noch nicht genug davon gehabt. Du warst die erste Hilfe. Regen, Wind und lange einsame Tage meine Therapie.



30. Juni 2019

Alles andere als kalt

Wenn man die Augen schließt oder nach oben in den Himmel schaut, wo die Baumkronen vorbeiziehen, und man nur das rauschende Wasser an seine Ohren lässt, dann fühlt es sich an als könne man ewig im Eisbach dahintreiben in der Hoffnung irgendwann an einem Ort zu stranden, den man seine Heimat nennen möchte. Stattdessen schlage ich mir erneut die Knie an den harten Steinen auf und merke, dass es Zeit wird ans Ufer zu kommen, weil ich sonst nicht mehr nach Hause finde. Doch bei jedem Mal treibenlassen, traue ich mich etwas länger im Wasser zu bleiben. Es ist so schön leicht nicht gegen den Strom zu schwimmen.

25. Juni 2019



Waren wir jemals zuvor hier? Lass mich vorgehen. Lass mich denken, dass ich meinen eigenen Weg gehe. Ich weiß du stehst hinter mir also lasse ich mich fallen bevor wir oben ankommen und deine Arme fangen mich und wir fallen tiefer und tiefer. Der Grund hält uns nicht. Ich vergaß, keiner von uns ist bodenständig. Ist das noch fallen oder schon fliegen? Wir haben nichts zu verlieren. Schließ die Augen und genieß das Gefühl von Freiheit.

24. Juni 2019

Lass mich nicht rein.

Mit manchen Menschen verbindet man nichts bisauf einer gemeinsamen Vergangenheit. 
Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich mir mit dieser Tatsache im Hinterkopf, stets zweimal überlegen, ob und wie ich in das Leben eines anderen Menschen trete und es wieder verlasse. Ich glaube ich würde ganz leise gehen, wenn du schläfst. Ohne etwas mitzunehmen. Ich würde dich  mit all dem, was ich in dein Leben gebracht hatte, allein lassen und wahrscheinlich würde es mir nicht mal lange Leid tun. Du trägst die Schuld allein, denn du hast mich hineingelassen. Du hast zugelassen, dass ich mich breit machen kann.



23. Juni 2019

Wie ich Florentin Will und Stefan Titze traf, ohne sie überhaupt gekannt zu haben.


22. Juni 2019

Wahnsinn, was ich alles von dir lernen konnte. Du gibst mir Zeit und Inspiration und lehrst mir sie zu nutzen um mich immer weiter zu entdecken. Ruhe, von der ich dachte, dass ich sie einfach nicht in mir tragen könnte. Selbstbewusstsein und Musik, die mich fühlen lässt, als wäre ich die stärkste Frau weit und breit. Perspektiven, die vorher nicht in meinem Blickwinkel lagen. Die Fähigkeit loszulassen, von allem, was mir nicht gefällt, was mir nicht gut tut und was mich dazu zwingt, stehen zu bleiben. Du bringst mich dazu kurz innezuhalten, zu atmen und in den Himmel zu schauen. Ich durfte ganz langsam wieder lernen zu lieben und gleichzeitig mein bestes Leben zu leben. Du hast mir nie die Welt versprochen, aber es fühlt sich an als hätten wir alles, was wir brauchen. Eine Handvoll Träume, ganz viel Liebe und kein einziges Wort, dass es nicht wert wäre, gesprochen zu werden. Es fühlt sich ganz wunderbar an mit jedem kleinen Spaziergang auf Reise zu gehen.









21. Juni 2019

Sommerregen
















Der Wind war so mild und vorsichtig. Man hätte meinen können, dass er dich nicht wecken wollte. Der Regen klopfte auch nur leise gegen die riesigen Fenster hinter der Couch, auf der ihr lagt. Er mit der Gitarre auf dem Schoß, du zwischen den schlafenden Hunden. Fünf friedlich liebende Wesen beisammen und für sich allein. Die Atmosphäre war so belebend und ruhig gleichzeitig, dass ich fühlen konnte wie in meinem Herzen Blumen zu blühen begannen. Er tippte die Seiten nur ganz leicht an. Die Melodie harmonierte perfekt mit dem Wetter. Niemand wollte etwas sagen. Es war einfach nicht nötig. Und ich ging glücklich hinaus in den Regen und hab mich gefragt ob ich eben erfahren durfte wie sich Frieden anfühlt. 

14. Juni 2019

Nichts zu sagen.

Bedrückend, ich weiß.
Du wolltest diese Last nur abgeben oder teilen. 
Aber ich kann nur so wenig tragen.
Jetzt schau ich dabei zu, wie du dich abschleppst. 
So viele Sorgen auf deinen Schultern. 
Kein Wunder, dass dir der Rücken schmerzt.

4. Juni 2019

Du hattest recht

Der Hauch weniger Worte genügt um in mir einen Tornado wüten zu lassen. Er wirbelt alles auf. Gedanken aus den tiefsten Schluchten meines Kopfes kommen wieder zum Vorschein und ich bin auf einmal gezwungen mich erneut mit ihnen und mir auseinanderzusetzen. Nur wegen dir.
Und selbst in der Nacht keine Ruhe. Das Unwetter zieht durch meinen ganzen Körper, wie der müde Blick der Hoffnungslosigkeit eines geliebten Menschen. Was zurückbleibt ist ein emotionales Schlachtfeld und persönliche Fremde. Zum Glück bin ich gut geübt im Wiederaufbau. 


26. Mai 2019

26. Mai

Vielleicht wäre es doch demnächst an der Zeit die Pläne noch einmal zu überdenken. Der Blick nach vorne scheint so leer. In der Zukunft habe ich so viele Träume und Hoffung gelagert, aber es sieht so aus als müsste ich sie bald in die Gegenwart holen um noch etwas davon zu haben. An den letzten Rest der Gesellschaft, der Verstand und Humanismus in sich trägt...Lasst mich bitte nicht hängen.




22. Mai 2019

Es hat einige Jahre gedauert bis ich sie verstehen konnte. Wieso sie dies oder jenes tat; ein für alle Anderen völlig unverständliches Verhalten. Könnte ich mich jetzt als Nebenstehender betrachten, ich könnte sie in mir finden. 
Im Stillen hast du mich gewässert und erst jetzt merke ich...
Ich bin gewachsen.

17. Mai 2019

Freitag Nachmittag

Die Sonne im Gesicht, zwei Hunde zu den Füßen, einen auf dem Bauch. Alle sechs Mitbewohner finden Frieden im Garten. Die Ruhe ist so idyllisch, man fragt sich auf einmal wo das ganze gute Karma herkommt. 

15. Mai 2019

Kleiner Prokrastinationseinschub

 
Wenn dann alles mal geordnet ist, scheint es auf einmal so einfach. Schwierig war nur das beginnen, weil es Motivation kostet, von der man vermutet, dass sie erst kommt, wenn das Leben bereits geordnet ist. Welch ein ewig anhaltendes Dilemma.
 


13. Mai 2019

Über das Glücklichsein

Eine kleine Hommage an das Glück in den Himmel schauen und verstehen zu dürfen, dass man erfüllt mit Frieden ist. 

Vor einigen Jahren hab ich mir das alles anders vorgestellt als ich meinte, dass ich im Leben einfach nur glücklich sein will. Ich dachte daran wie ich die Schule abschließe, studiere, eine Arbeit finde bei der ich so viel Geld verdiene, dass ich mir irgendwann einen Bus leisten kann um abzubauen und mein Glück zu suchen. Ganz nach dem Motto "irgendwo muss es ja zu finden sein"

Was für eine fürchterliche Vorstellung. Gut, dass es nicht zuu lange gedauert hat, herauszufinden, dass ich demnach sehr viel Lebenszeit unglücklich verweilen hätte müssen. Ich weiß nicht ganz an welchem Tag der Wendepunkt kam, aber es muss irgendwann im letzten Jahr gewesen sein. Da spaziert man einfach auf dem Feld oder liegt in der Hängematte und stellt ganz plötzlich fest, dass man unglaublich glücklich ist! Ich glaube viele Sachen sind mir einfach zugefallen und haben mich zufällig ganz wunderbar getroffen, aber ich möchte auch ein bisschen daran glauben, dass das Glücklichsein eng mit Mentalität und gesunden Beziehungen zu lieben Menschen und vorallem zu sich selbst zusammenhängt. Das ist kein Geheimnis, aber den Moment, indem ich so viele Sachen realisieren durfte, möchte ich feiern wie einen großen Erfolg. Hoffentlich darf ich im Leben noch sehr viel mehr so herzerfüllende Erfahrungen machen. Hoffentlich lösen sich Probleme weiterhin von selbst. Hoffentlich verliere ich mich nie wieder. 

11. Mai 2019

Nächstes Mal



Ich hätte es mich gern getraut dich zu fragen was los ist, aber irgendetwas hat mich zurückgehalten. Vielleicht hatte ich Angst vor der Antwort, vielleicht waren es die Zweifel an meiner eigenen Stärke. Zur Rushhour am Marienplatz warst du ganz allein mit dir selbst. Aber ich war irgendwie bei dir und vielleicht sogar noch ein paar andere Menschen. Du wolltest verschwinden in deiner Jacke und es hat wunderbar funktioniert. Ich hab dich in der Menge verloren, sowie jedes andere Gesicht, von dem ich dachte ich könne es mir merken.

10. Mai 2019

5. Mai 2019

Immer der Wind

Ein Raum voller Menschen und Stille. Tränen landen weich auf dem Boden und ich kann mich selbst atmen hören. Ihre Worte liegen immer noch in der Luft. Alle schauen bedrückt auf den Boden. Schade, dass man aus den Gedanken einer Menschenmenge keinen Film zusammenschneiden kann. Ich würde ihn mir so gern anschauen. Vor einigen Sekunden konnte ich mir selbst die Frage stellen ob ich das alles traurig oder schön finden möchte und ich entschied mich für Letzteres. Jetzt sitze ich zwischen den trauernden Menschen und genieße die Atmosphäre, in der sich Wehmut und Liebe eng aneinanderschmiegen.

4. Mai 2019

Komm mal wieder lang

Du befindest dich in meinem Leben irgendwo zwischen ganz oder gar nicht. Abundant frage ich mich wo du hin bist, ob du mich ganz vergessen hast und auf einmal tauchst du wieder auf als wärst du nie weg gewesen. Es fühlt sich ein bisschen an wie am Strand stehen und eine Welle fangen zu wollen. 


2. Mai 2019

Ich glaub du wolltest mich auf das was kommt vorbereiten.
Mir wäre es lieber gewesen du hättest mir etwas mitgegeben woran ich mich festhalten kann.


1. Mai 2019

Ich wünsche dir eine gute Reise

Die Welt war in unseren Augen riesig. Doch wir sind nur ein paar Kilometer im Kreis gelaufen. Ich möchte behaupten ich wäre blind gewesen für diese düstere Seite an dir, stattdessen hab ich im Schatten gelebt, Mich nicht gerührt. Ich konnte mit einem Wort eine riesige Welle des Chaos' antreiben. Ohne Kontrolle, denn die Ruhe vor dem Sturm war schon so laut, dass ich dich nicht mehr verstehen konnte. Im Traum bist du für mich ein Monster und es fühlt sich an als müsste ich alle anderen vor dir schützen. Doch am Ende ging es nur um meine kleine Welt. Es ist bedrückend und gleichzeitig sehr befreiend zu verstehen. Zwei umhertreibende verlassene Boote, die nacheinander am gleichen Ufer stranden und darauf warten gefunden zu werden. Bereit für den Wiederaufbau.

25. April 2019







Wir standen gemeinsam neben mir und haben diese Körperhülle betrachtet als wäre sie eine Skultur im Museum für moderne Kunst und niemand wusste so richtig wie man sie deuten könnte. Und ich hab mir vorgestellt was du wohl denkst: Du hast dich verändert. Du siehst es vielleicht nicht, aber ich kann es sehen und ich merke es daran wie du redest.
Dann hab ich gedacht: Ja ich habe mich ganz sicherlich verändert. Ich kann es nicht wirklich sehen, aber ich weiß es, weil ich es spüre und weil ich mich erinnern kann was ich früher geantwortet hätte:
Nein, hab' ich nicht.

20. April 2019

Naja


Hoffen dass heute schnell vergeht, und morgen nicht zu nah kommt. Keine Ahnung wo ich gerade stehe oder ob meine Beine überhaupt den Boden berühren. Es fühlt sich nicht an wie fallen, aber auch nicht wie fliegen. Eher als würde mich jemand tragen. Ich komme nirgends an. Wenn mich jemand fragt wo ich wohne, sage ich manchmal diesen und manchmal jenen Ort. Wirklich zu Hause bin ich nur in mir selbst.

19. April 2019

Vielen Dank für die Blumen

Fast hätte ich vergessen, was dieses Lied mit mir macht. Es lässt mich in der Zeit reisen. 
Zurück an den Strand, wo wir uns ausgemalt haben wie schön das Leben sein muss, wenn man sich um nicht sorgen muss. Wie perfekt die Welt sein kann, wenn wir uns nur etwas Mühe geben. 
Zurück unter die Apfelbäume, wo wir die Unbeschwertheit gelebt haben. Die Räder lagen im hohen Gras und wir am Bach.
Zurück ins Feld wo wir saßen und gelacht haben. Du hast dir so viel Mühe gegeben, dass dieser Moment perfekt wurde und du hast es geschafft.
Zurück in den Bus, mit dem wir stundenlang in den Urlaub gefahren sind. Voller Freunde und in dem Glauben, dass diese Reise die Zeit unseres Lebens wird. 
Zurück in die Schule, als ich mich mit meinen jugendlichen Depressionen in mich zurückziehen musste. Die Kopfhörer waren die perfekte Grenze zur Realität.
Zurück zu den Abenden als ich so aufgeregt war, weil ich drauf und dran war mich zum ersten Mal zu verlieben.
Zurück zu der Zeit als wir uns überall und mit allen Mitteln verewigen mussten. Als wir dachten wir könnten mir unseren Worten augenblicklich die Welt verändern.
Zurück zu den Tagen, die ich in meinem Bett verbracht habe, weil ich dachte ich könnte nie wieder glücklich sein. Wie dankbar ich für jede Minute war, die ich nicht allein mit meiner Trauer verbringen musste.
Zurück zu den Nächten, die wir auf der Straße unter dem Sternenhimmel verbracht haben. Die Stadt war leer und wir auf einmal voller Leben. Wir haben über alles nachgedacht nur nicht über den Morgen.
Zurück zu der Reise in dem alten Wagen. Die Fenster weit unten, die Musik laut und wir glücklich und in der Hitze schmelzend. 
Zurück zum Elbufer als wir die Macht der Worte und der Stille kennengelernt haben.
Zurück zu den inspirierenden Wochen, die mir Bewusstsein und einige sehr gute Freunde geschenkt haben.
Weitermachen war anscheinend immer eine gute Idee.

17. April 2019



Ich möchte immer nur raus.
 Nie drin sein.
 Nie sitzen.
Immer in Bewegung sein. 
Keinen Song zweimal hören.
 An keinen Ort zurückkehren.
Die kühle Luft und den Wind genießen.
Den Regen nicht missen.
Den Kontakt nicht verlieren.
Die Liebe spüren.
Das Gespräch nicht unterbrechen.
Einfach weitermachen.
Das Ende ehren und den Anfang begrüßen.

16. April 2019


Mit manchen Menschen fühlt man sich auf eine unbeschreibliche Art verbunden. Sie nehmen deine Hand und lassen sie einfach nicht mehr los. Du begleitest sie auf ihren Wegen ohne physisch anwesend zu sein und ohne mit ihnen zu sprechen. Egal wie viel Zeit zwischen dem letzten Ciao und dem nächsten Hey liegen; es ist immer so als wäre man nie weg gewesen. 

15. April 2019

Seltsam

Ich weiß, es gibt einige Menschen, die dir die Welt bedeuten. Darüber kann ich Romane schreiben. Doch ich verstehe nicht wie du glauben kannst, niemand würde an dich denken. Ich tue es gerade in diesem Moment. 

14. April 2019

Sonntagsgedanken

Ich möchte die Bedeutungslosigkeit mehr ausleben. Mich weniger auf Entscheidungen konzentrieren und mehr sein. Das Leben wieder intensiver wahrnehmen und mir keine Sorgen über morgen machen. Dieses Leben hat sich irgendwann mit der Masse von der Realität  entfernt. Jetzt möchte ich dorthin zurück und weg von der Masse. Alles scheint so wichtig. Unzählige Diskussionen müssen geführt werden. Kein Thema darf untergehen. Doch je weiter ich den Glauben jeglicher Bedeutung und die Illusion des freien Willens hinter mir lasse, desto weniger Weltschmerz beschwert meine Gedanken und desto leichter fühlt es sich an hier sein zu dürfen. 

21. März 2019

Was für ein Ungleichgewicht.

Die Gelegenheiten ließ ich immer nur vorüberziehen; dachte mir: Nächstes Mal und dann ganz bestimmt. Du hast dein Bestes gegeben und ich war nur bei mir selbst.

Gehst du etwa schon? 
Nächstes Mal bleib ich länger. Versprochen.
Und ich blieb wirklich länger. 
Setz dich zu uns. Bleib noch ein wenig. 
Ihr seid ganz nett, aber mir immer noch fremd. Auch nach hundert Abenden. Irgendwie werden wir keine Freunde. 

Kommst du morgen auch? 
Ich denke eher nicht. 
Warum nicht? 
Du weißt... Man muss dies oder jenes noch erledigen. 
Aber das wird bestimmt lustig. 
Nächstes Mal. 
Schade. 

Ich lebe dort bei ihnen. 
Ach wir finden noch was Schönes. 
Du verstehst mich falsch. Es ist perfekt für mich. 
Dann schweigen. 
Du musst nicht bleiben, wenn du müde bist. 
Ich bin wirklich zu müde zum bleiben, aber auch um Heimzufahren.

Komm ich hol dir ein Bier.
Danke, aber ich trinke nicht. 

Willst du schon gehen?
Ja, die Bahnen fahren nur bis 2.
Wir finden bestimmt was zum pennen. 
Ach alles nicht so wild. 
Nagut. Komm gut Heim. Gute Nacht. 
Und ich ging. 

Wie soll ich es sagen.. 
Bedrückende Stimmung 
Alle sind betroffen, aber eigentlich traf es niemanden von uns. 

Dann bist du gegangen und ich hab nicht verstanden warum. 
Willst du nicht noch etwas länger bleiben? 

S.

Warum erscheint mir alles so surreal? 
Warum kommt die Botschaft nicht bei mir an?
Das Leid liegt uns zeitlebens zu Füßen und ich wage nicht es an mich heran zu lassen, obwohl ich es gern spüren würde. Geschichten enden tragisch, weil man nicht aufhört zu erzählen solange es Freude macht. Ich verliere eine nette Seele in meinem Umfeld und andere einen Teil ihres Lebens. Doch in der Sprachlosigkeit findet man den Wert der Zeit und hoffentlich das Bewusstsein unser eigenes Leben mit jeder Sekunde genießen zu können. Vielleicht hätten wir uns ganz anders verhalten, hätten wir das Kommen sehen. 

14. März 2019

Stolz wie Oskar

Beim Versuch mein Leben ein Stück weit zurück in die Gegenwart zu transportieren, fand ich ein altes Video. Es war nichts wichtiges darauf zu sehen. Doch im Hintergrund erklang diese triste Indie-Musik und man konnte uns ganz leise sprechen hören. Ich bin ganz froh, dass wir so zaghaft sprachen, denn so konnte ich nicht mehr verstehen um was es ging. Ich konzentrierte mich vollkommen auf den Klang der Stimmen und war positiv überrascht darüber, wie stark ich war. Diesen Part will ich auf keinen Fall vergessen.


13. Februar 2019

Deutschland du bist so scheiße

Mir fiel schnell wieder ein was mir im letzten Jahr kein Stück gefehlt hat. Es war der gigantische gesellschaftliche Druck auf den Schultern und im Kopf. Plan B, C, D und E waren so viel rosiger, aber jetzt bin ich hier und mein Kampfgeist blüht wieder auf. Ich will endlich mehr Macht haben entscheidende Dinge hier zu ändern.



12. Februar 2019

Träume lieber wieder vom Wald








Ich will mich verlieren, wie Spuren sich im Schnee. Mich vergraben wie ein altes Tagebuch und dann einfach schlafen bis das schlimmste vorbei ist, bis die Welt wieder in Ordnung ist

11. Februar 2019

Republikflucht


Ich glaube ich bin hier vielleicht sogar richtig. Zwar ist es nicht die richtige Stadt, aber der richtige Ort. Eine Handvoll wunderbare Menschen und ein scheinbar unerreichbares Ziel, das mich zu Höchstleistungen antreibt. Gäbe es doch nur mehr Ökos, Streetart, besetzte Häuser, alternative Sozialprojekte, Antifa-Sticker an den Laternen, Leute in Goa-Hosen und Birkenstocks und Fans meiner Lieblingsbands...
Gelobpreist seien die FÖJis. Ich vermisse die ganzen Weltträumereien wirklich sehr.


10. Februar 2019

...


Es gibt immer einen Weg jemanden etwas zu sagen ohne tatsächlich irgendetwas zu sagen. Schweigen ist wie laut Schreien nur deutlich eindringlicher. Es dringt tiefer in Mark und Knochen als tausend Briefe. Man beginnt intensiver nachzudenken. Ja man kann so tief in seinem Kopf kramen, dass man sich selbst darin verlieren kann und nicht mehr herausfindet.Ich weiß, ich hab selbst einen großen Teil von mir in dir verloren, aber du bist in deinen Gedanken jämmerlich ertrunken.

9. Februar 2019

Ein alter Text


Ich hebe alte Texte auf, in der Hoffung irgendwann zu verstehen was tatsächlich passiert ist und mich endlich formulieren zu können. Doch wie die Zeit verfliegt auch das Gefühl und ich werde nie wieder verstehen können was ich mir in Erinnerung behalten wollte. Das ist wie sich während seiner Jugend Geschichten auszudenken, die man nie gelebt hat, aber in ferner Zukunft erzählen möchte.



8. Februar 2019

Glaubst du an Seelenverwandtschaft?

Die Stadt ist voll mit Menschen, die ich nie kennenlernen werde und das obwohl wir schon so oft aneinander vorbeigelaufen sind ohne es zu merken. Vielleicht sind wir Seelenverwandte und harmonieren perfekt miteinander, aber weil meine Bahn immer Verspätung hat, ergibt es sich niemals, dass wir einander treffen. Deswegen können wir niemals einander in die Augen schauen und keiner wird wissen, dass wir möglicherweise beste Freunde sind. Ich vergesse zu oft, dass jeder Mensch schon einen Teil seines Lebens gelebt hat. Jeder hat eine spannende Geschichte zu erzählen, aber ich hab nicht genug Zeit um jeden danach zu fragen, egal wie gern ich es tun würde, aber man hat immer die Chance jene Menschen zu fragen, die man auch nur flüchtig kennenlernen darf.

7. Februar 2019

Du fehlst mir hier unten







In meinen Ohren deine Stimme, meine Arme leer und im Kopf nur wilde Gedanken, die ich gar nicht denken möchte.
 

6. Februar 2019

kalter Krieg


Wir leisten Widerstand in einem Krieg, indem es schon lange keinen Angreifer mehr gibt. Aber es fühlt sich nach kaltem Krieg an, solange es keinen Friedenspakt gibt.