24. April 2021

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 In schleifenziehenden Zeiten würde ich mich am liebsten in deinem alten Zimmer verbarrikadieren; Alleinsein in hellgrau verträumter Trance mit Stiften, den Ideen und unfertigen Bildern, die du zurückgelassen hast; allein und frei zwischen den hölzernen Balken und den knarrenden, kalten Dielen unter den Füßen, während die Sonne nur ganz leicht über die Dächer streift.
Du bist ein bisschen zu viel von mir und ich ein bisschen zu wenig von allem. Kann ich nur für einen Tag und eine Nacht Schutz in den Engen der Stadt finden? Ich will die Zeit nutzen, um die ganzen Gedankenfilme endlich in etwas Bedeutungsloses wie Kunst zu bündeln; Träume, die ich nur auf dich projiziere, zurücklassen und ein Stück freiheitliche Leere zurückgewinnen.
Du hättest es mir nie sagen dürfen. Es hat sich an mich geheftet und ist verwachsen;
aber wenn ich noch einmal die Gelegenheit hätte, dich alles fragen zu dürfen, dann würde ich es trotzdem gern mit deinen Worten hören. Leise, sich im Lärm der Straße wiegend und flüchtig ungezügelt. 


16. April 2021

"Bist du wach?"

Sag lieber nichts, rühr' dich nicht und atme ganz normal weiter.
Ich bin mit ziemlicher Sicherheit nicht die Person, die dich zurück in greifbare Strukturen begleitet. -Sondern viel mehr eine Schlafparalyse.-
Du kannst dich nicht wehren, und wenn du dich bereits in meine Arme gelegt hast,
dann bleibt für diesen Augenblick keine Möglichkeit, um zu entfliehen.
Bleib' ganz ruhig und lass dich fallen.
Wir reisen heute Nacht in die etwas abgelegeneren Orte deiner Träume.
Der Fall ist schnell und donnert in den Ohren,
aber keine Sorge - alles ganz normal.
Du bist Expertin im Verdrängen, stimmts'?
Alles was du hier siehst, ist nichts anderes als die unschönen Gedanken,
an die du dich schon vor Langem gewöhnt hast.
Bitte? Du meinst, nichts davon sei real?
Natürlich nicht, es sind nur Abbilder.
Ich bin unter Umständen auch nicht real,
aber du bist es.
Fallen wir noch oder schweben wir schon?
Scheint, als seien deine Abgründe bodenlos.
Du greifst nach Spiegelbildern deines alten Ich's,
und ich falle weiter.
Draußen ist es dunkel.

"Bist du wach?"

"Ja."

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