31. März 2020

Ist das etwa Glück?

Würde mich diese rasend schnelle Zeit in meinem kurzen Leben nicht ständig bremsen, würde ich Liebesbriefe an all die Menschen schreiben, die ich niemals kennenlernen darf, egal wie sehr ich es mir auch wünsche. Doch das Schicksal meint es gut mit mir. Gefühlt durfte ich stets genau die richtigen Seelen treffen. Was muss ich tun, damit das so bleibt?


28. März 2020

Entlastung, die Zweite.

Mach' dich auf einen fetten Haufen unausgesprochener Worte gefasst. Ich habe endlich damit begonnen sie niederzuschreiben, um sie nicht der Vergessenheit zu überlassen. Sie müssen einfach in die Welt hinausziehen. In meinem Kopf wiegen sie nur zu schwer. Aber keine Sorge, sie sind ganz warm und hell. 

27. März 2020

Rückkehr





Eine zweitägige Gedankenreise liegt hinter mir. Doch ich habe nicht das gesehen, was ich sehen wollte. Nächstes Mal muss ich definitiv mehr Anlauf nehmen, mich mit mehr Schwung in dieses Abenteuer stürzen. Wie sagt man so schön? ~Über seinen eigenen Schatten springen. Wo ist das Vertrauen zu mir auf einmal hin? Ich weiß doch schon längst, dass ich diese Distanz gar nicht mehr brauche. Mein Herz weiß ganz genau, was es möchte. Keine Angst, aber Respekt, sagst du immer. Doch Respekt hat mich noch nie daran gehindert auch in den tiefsten Ecken der Vergangenheit zu graben. Vermutlich fehlt mir doch die richtige Umgebung. Ich würde so gern den ganzen Weg noch einmal ablaufen und am allerliebsten würde ich mich mit den Menschen von damals an die Elbe setzen und in Erinnerungen stöbern, wie in einem alten Tagebuch.


26. März 2020

Über die ewige Unzufriedenheit // Eine kleine Schaffenskrise



 Es gibt noch so viel zu lernen. Die Stunden des Übens ziehen vorüber ohne merkbare Besserungen. Der Prozess ist so kleinschrittig, man hat manchmal das Gefühl sich rückwärts zu bewegen. Gab es nicht schon einmal Zeiten, in denen ich besser war? Wie oft entferne ich mich von meinem Ziel, in der Zeit, in der ich ihm nur zwei Schritte näherkomme. Wo habe ich meine Motivation verloren und wo genau liegt überhaupt mein Ziel? Existiert ein erreichbares Ende des Lernens? Perfektion ist doch nur eine Illusion. Ein undefinierter und unerreichbarer Standard, dem wir uns gern aneignen würden. Wenn Vollkommenheit wirklich sein sollte, wer hat sich dann bitte das Recht angeeignet, anderes als unvollkommen zu betiteln? Wahrscheinlich sollte ich mich wieder mehr der Liebe zum Scheitern  widmen, hat sie mir doch in der Vergangenheit schon so viel lehren können.






 

23. März 2020

Tausende Gedanken, aber nichts zu sagen

Woran ich mich hauptsächlich erinnere, 
sind zwei Ertrinkende, 
die aneinander Halt suchen
 und sich in die Tiefe ziehen.
Vielleicht war dort noch viel mehr,
vielleicht auch viel weniger.
Ich wusste selten,
wann ich wach war
und wann ich schlief.


21. März 2020

Frage #11 // Was würde ich einen Allwissenden über mich fragen?

Bin ich stark genug, um mich stets erneut auf die Suche zu begeben, nachdem ich mich mal wieder verloren habe?

19. März 2020

Über das Warten


Versteh' mich nicht falsch. Wenn ich könnte, würde ich ewig barfuß im Fluss verweilen. Man fühlt sich so wunderbar lebendig, das Wasser an den Knöcheln entlang fließen spürend. Das Rauschen ist so laut und beruhigend zugleich. Doch meine Füße werden kalt und ich kann dich gar nicht mehr am Horizont sehen. Deine Stimme ist längst verklungen. Dein Gesicht nur noch eine schwache Erinnerung. Wann hast du zuletzt für mich gelächelt? Wann sahen wir zuletzt die Heide? Lass mich wissen, ob es dir gut geht. Aber lass mich ruhig für immer auf deine Rückkehr warten. Ich liebe diesen Ort und möchte es mir nicht nehmen lassen voller Erwartungen in die Zukunft zu blicken.



18. März 2020

Noch 18 Tage


Irgendetwas zwischen Zweifel und Vorfreude.
Ich bin (immer noch) nicht bereit, 
aber zuversichtlich. 
Unter- oder überschätze ich meine Kräfte? 
Es wird sich rausstellen.
Das schlimmste Szenario wäre wohl nicht mehr wieder zu kommen;
Das schönste wäre ebenfalls nicht mehr wieder zu kommen.
Mut zum blinden Vertrauen.


17. März 2020

Scharf wie Glassplitter

Absolut nichts schützt vor deinen eindringlichen Blicken. Nur mit den Augen spannst du einen Bogen und jagst mir den Pfeil scharf und zielgerichtet durch den Kopf. Er zerreißt mich förmlich. Bitte schau mich nicht so an, als könnte ich dir eine neue Welt eröffnen. Was soll dieses Leuchten? Ist das Hoffnung oder ein Leuchturm, der mich vor bedrückenden Erwartungen, die ich nicht mal im Traum erfüllen könnte, warnen soll? Deine Augen sind die Waffe, die du beherrscht wie keine andere. Bei der nächsten Gelegenheit wird sie dir hoffentlich jemand verbinden, sodass ich mich endlich wieder auf die Straße trauen kann.


16. März 2020

Die bunte Trauergesellschaft

Lustige Gummistiefel hüpfen von Pfütze zu Pfütze. Sonnenstrahlen durchdringen seit langem die hartnäckigen Wolkendecken. Die Vögel zwitschern. Tränen gibt es nicht. Worte auch nicht. Vielleicht schon, aber ich kann sie nicht mehr hören. Ich höre einfach nichts. Und nichts hört sich an wie das schönste Stück auf dem Klavier. Man ist einfach glücklich tot, denn man ist niemand und niemand der zurückgeblieben ist und trauern muss.

 (Textfragment aus 2015)


15. März 2020

Frage #9 // Was möchte ich noch einmal erleben?

-An einem Sommermorgen im Tierheim ankommen, die Zwinger aufschließen, von meinen vierbeinigen Freunden mit Liebe überschüttet werden und später ewig über die leeren Felder spazieren.
-Mit den Ökos Hand in Hand mitten im Wald sitzen und in den Sternenhimmel schauen während die Teelichter in den Einweggläsern langsam ausbrennen.
-In den ersten warmen Apriltagen über die Obstwiesen wandern.
-Diese Reihe unglaublich bunter Tage, in denen wir so viel Freiheit spürten, die Mischwaldfantasien sponnen, ich ein Herz, in dem "Linda" stand am Bein trug, wir literweise Tee tranken, den CSD genossen und nur aus unseren Herzen sprachen.
-Der Abend am Lagerfeuer als der wunderbare Song "Kaputt machen! Zerstören!" entstand und S. mir meine ersten Dreads machte.
-An den Klippen der Costa Brava spazieren und Sandwiches essen.
-Dieser elendig lange Abschied in Kamern, bei dem wir so viel weinten, weil wir dachten, wir würden uns ewig nicht wiedersehen.
-Der Moment als uns ein alter Mann die verlorenen Zeilen von Evening Rise so ruhig vorsang und wir ganz aufgeregt mitschrieben. Vorher saßen wir eng in diesem kleinen Bauwagen beisammen und lauschten seinen Geschichten.
-Der Morgen der Verabschiedung nach dem Abend, an dem die Worte endlich ausgesprochen wurden.
-Mein letzter Tag in München. Frei, unbeschwert und todmüde.
-Der Abend, an dem ein Abschied einen wunderschönen Anfang einleitete.
-Den apokalyptischen blutrot-violetten Sonnenuntergang, den ich vom Dach aus beobachten konnte, während die Straßen sich leerten und der Regen meinen Sonnenbrand kühlte.
-Die viel zu kurzen Momente, in denen man sich nach langer Zeit wiedersieht, lächelt und sich in die Arme fällt.
...



14. März 2020

Frage #15 // Was hält mich nachts wach?

Die letzten Tagträume,
sanftes Katzenschnurren,
kalte Füße,
deine Worte in meinem Kopf,
Erinnerungen und Gedanken rund um vergangene Tage,
Gedanken an all das, was (noch) nicht sein soll,
das Licht der Straßenlaternen, 
...


Frage #13 // Welche drei Sachen nehme ich mit auf eine einsame Insel?

Ein Magnesiumfeuerzeug
Das hellblaue Notizbuch
Das Glas voller Stifte

13. März 2020

Herz an Herz

Spannend wahrzunehmen, was tatsächlich glücklich macht.
Diese Zeit ist so intensiv. Ich mag keinen einzigen Tag vorüberziehen lassen. Bald werde ich Abschied nehmen müssen. Nichts Neues, ich weiß. Doch fragst du dich nicht auch, wie es sein wird, sollte ich mal wieder ein ganz anderer Mensch sein, wenn ich zurückkehre?
Lass mich noch etwas an deinem Herzen ruhen. Die Zeit zum Aufstehen kommt immer so früh...


12. März 2020

Was ich am 22. Februar gelernt habe



Da ist noch so viel mehr.


Frage #1 // Wer bin ich?

 
 Alexx:
Rechtshänderin. Linksdenkerin. Baumkuschlerin und Holzfanatikerin. Persönlichkeitsentwickler. Briefschreiberin. will die Welt verändern, hat allerdings noch keine revolutionäre Idee. nur eine Handvoll wunderbare Freunde, aber mindestens ein Schwimmbecken voll Menschen und doppelt so viele Tiere im Herzen. Tonnentaucherin. geprägt von Ökoanarchisten und Buntdemokraten. schwimmt zwar mit dem Strom, aber irgendwie im falschen Fluss. geimpft. Kunstliebhaberin. angehende Geschichtenerzählerin. Schräge Gemeinschafts- und WG-Erfahrung. Sortiert stets nach Farben. Buchbinderin. Träumerin. Hohe Ziele, kleine Schritte. Seltsamer Musikgeschmack. Wanderin. Stickerkriegerin. muss das Schweigen wieder lernen. sucht viel, findet selten. Glückhaberin. Spinne. Zukunftskurzsichtig. Sehnsüchtig. Verwendet in Metaphern häufig die Worte Herz, Augen, Meer. Unpoetisch und stolz drauf. Gibt ihr bestes. Nimmt sich absolut ernst.

11. März 2020

Nichts als Sehnsucht in mir

Nach
Wärme,
langen Tagen,
grünen Wäldern,
leichtem Gepäck,
Freiheit im Kopf,
offenen Gesprächen,
Zukunftsträumereien,
weiten Augenblicken,
Wiese unter den Füßen,
spontanen Begegnungen,
Sonnenstrahlen im Gesicht,
frischer Luft auf nasser Haut,
malerischen Sonnenuntergängen,
Stille, in den richtigen Momenten,
Lippen, die nach Meersalz schmecken,
dir. 



10. März 2020

Blau

Wenn ich an dich denke, dann sehe ich nur deine wässrigen Augen vor mir. Eine buntschwarze, mysteriöse, namenlose Person. Solange wir uns nicht erneut irgendwo auf der Welt begegnen sollten, werde ich nie angemessen von dir erzählen können. Eine Geschichte, in der der Held keinen Namen trägt, wäre ungewollt der Melancholie unterlegen. Wie auch sonst bleibt keine andere Möglichkeit als uns voll und ganz dem Schicksal zu unterwerfen. Wann immer die Zeit uns wieder zusammenbringt, werde ich hoffentlich bereit sein, dir endlich das wertvollste Tattoo aller Zeiten zu stechen.


9. März 2020

Über einen magischen Ort

Zwischen der kalten Nacht und der lauten Musik, die nach Revolution schrie, standen wir am offenen Fenster im Licht des Vollmondes. Der Rauch zog hinaus auf die Straßen und ließ uns verloren zurück. Deine Augen waren dunkel umrandet, kaum in der Lage den Rahmen für diese unendliche Weite zu halten. Am liebsten wäre ich vom Vorsprung gestürzt und wie eine Fledermaus durch die Nacht geflogen. Doch du warst gerade damit beschäftigt, mir zu offenbaren, wie wenig Trost der Glaube an Wiedergeburt tatsächlich bieten könne, während mir auffiel, dass ich dir absolut nichts zurückgeben kann. Du bist schon so viele Kapitel weiter als ich. Geprägt und vernarbt, hungrig nach Erfüllung. Stets auf der Suche nach kleinen Wundern. Also floh ich schwermütig, enttäuscht von meiner Feigheit. Die Chance neue Eingebungen zu schöpfen, blieb unergriffen, während die Sehnsucht nach spürbar außergewöhnlichen Persönlichkeiten weiterhin wuchs. Warum trifft man sich nie zum richtigen Zeitpunkt? Immerhin war die Nacht so sternenreich, als hätte jemand den Himmel um Trost gebeten. 

2. März 2020

Willkommen zurück

Die Tage zogen wie Wolken an mir vorbei. Ich war zu müde, um aufzuwachen und wenn ich es dann doch mal geschafft habe, fesselte mich eine magische Kraft ans Bett. Die Komatage waren wieder da, aber dieses Mal haben sie großartige Träume mitgebracht. Ich kann mir kein schöneres Exil vorstellen. 
Doch heute beginnt es wieder. Keine Zeit zum schlafen, lieber lange Gespräche bis tief in die Nacht.