9. März 2020

Über einen magischen Ort

Zwischen der kalten Nacht und der lauten Musik, die nach Revolution schrie, standen wir am offenen Fenster im Licht des Vollmondes. Der Rauch zog hinaus auf die Straßen und ließ uns verloren zurück. Deine Augen waren dunkel umrandet, kaum in der Lage den Rahmen für diese unendliche Weite zu halten. Am liebsten wäre ich vom Vorsprung gestürzt und wie eine Fledermaus durch die Nacht geflogen. Doch du warst gerade damit beschäftigt, mir zu offenbaren, wie wenig Trost der Glaube an Wiedergeburt tatsächlich bieten könne, während mir auffiel, dass ich dir absolut nichts zurückgeben kann. Du bist schon so viele Kapitel weiter als ich. Geprägt und vernarbt, hungrig nach Erfüllung. Stets auf der Suche nach kleinen Wundern. Also floh ich schwermütig, enttäuscht von meiner Feigheit. Die Chance neue Eingebungen zu schöpfen, blieb unergriffen, während die Sehnsucht nach spürbar außergewöhnlichen Persönlichkeiten weiterhin wuchs. Warum trifft man sich nie zum richtigen Zeitpunkt? Immerhin war die Nacht so sternenreich, als hätte jemand den Himmel um Trost gebeten. 

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