30. März 2024

Bang saphan yai

 Wir hatten beschlossen, dass unser nächster Halt außerhalb der Touristengebiete liegen soll und wir das provinzielle Thailand sehen wollen. Wie zu erwarten war, waren wir dort eher hilflos als selbstbestimmt unterwegs. Kaum eine Möglichkeit allein von A nach B zu kommen, orientierungslose Straßenhunde von oben bis unten bedeckt mit Räude und scheinbar keine Chance auf veganes Essen. Als wir nachts ankamen, schien das Rudel vor dem Tempel nicht besonders erfreut von uns, ein anderer Hund hat nur kurz vor knapp beschlossen, uns doch nicht fressen zu wollen. Doch die Dorfbewohner haben sich mit uns arrangiert. Wir wurden eingesammelt, zu vegetarischen Restaurants geführt und an unsere Ziele gefahren. Gemüse, so hat es sich rausgestellt, gibt es überall und auch die Hunde und wir, wir fanden uns bei Tageslicht gar nicht mehr so bedrohlich und haben Frieden geschlossen. Unser kleines Häuschen war bunt angestrichen, der Strand nur hundert Meter entfernt und ich konnte mir den Wunsch erfüllen, im offenen Meer zu baden.











28. März 2024

Bangkok

Meine Lungen wurden immer schwerer von Feuchtigkeit und Staub. Doch die ganzen schönen und spannenden Sachen, die sich vor mir aufgetan haben, raubten mir endgültig den Atem. In Bangkok anzukommen war ein bisschen als hätte jemand einen Eimer voller Menschen, bunter Farben und allerlei Gerüchen, die ich mir bisher nicht vorstellen konnte, über mir ausgekippt und mich dabei in eine Heizdecke gewickelt. Ich war froh, dass wir es geschafft hatten und uns endlich für die letzten Monate belohnen konnten. Weit weg von zu Hause, so viele neue Reize für das Gehirn und sehr viel Lust, nun auch endlich etwas mehr von der Welt sehen zu können als Europa und das immer viel zu lang andauernde Grau und Nass des deutschen Winters. 












26. März 2024

Liebes 2024,

Es tut mir schrecklich leid, dass ich mich so lange nicht bei dir gemeldet habe. Ich war so beschäftigt damit, meinen Zielen hinterherzujagen, dass ich beinah vergessen hätte, dir von ihnen zu erzählen. Ich hoffe du siehst es mir nach...

Du kannst dir gar nicht verstellen, wie froh ich bin, dass du da bist. Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an, die ich auf dich gewartet habe als der Schnee noch vor der Tür lag und der Ofen Tag und Nacht brannte. All meine Wünsche, die großen Erwartungen und schönen Sachen will ich in deine Hände legen. Da ist so vieles nach- und vorzuholen. Ich kann es kaum erwartet.

In diesem Jahr erlaube ich mir, keine Angst mehr zu haben und mich ehrlich auf alles zu freuen, was kommt. Die Schritte sollen klein, aber die Wege vielzählig und parallel an meiner Seite verlaufen. Ich glaube, mittlerweile kann ich mir alles trauen. Die Tage der bescheidenen Träume sind gezählt. Es ist Zeit die Arme in alle Richtungen auszustrecken und nach allem zu greifen, was ich mir nur vorstellen kann.

Die Wände werden eng, die Täler weit und alles in mir schreit schon wieder "Abhauen!". Es gibt noch viel zu tun in unserem kleinen Häuschen und ich will noch vieles stemmen. Doch bald ist auch hier alles getan, was ich ausprobieren wollte und es wird Zeit, so langsam wieder eine Bleibe für länger zu finden. Zurück in den ostdeutschen Städten will ich all das in Angriff nehmen, was ich mir vorgenommen habe. Zurück zur Hauptquest, ein eigener Platz, ein neuer Space und zahlreiche Herausforderungen, denen ich mich endlich gewachsen sehe. Ach 2024, ich glaube wir können viel aus uns herausholen und ich bin zuversichtlich, dass wir eine sehr schöne gemeinsame Zeit verbringen werden <3

Liebste Grüßis,
Alexx