30. Januar 2020

Leer getrunken

Ich fühl mich so leer getrunken, versunken, einfallslos, losgelassen, weggeräumt, ausgeträumt und müde. Als wäre ich dein letztes Glas Wein in einer einsamen Nacht bevor du zu Bett gehst. 


29. Januar 2020

Frage #24 // Was will ich alles lernen?

  • Schweigen und Zuhören
  • Gedanken richtig formulieren
  • mit weniger Worten mehr sagen
  • Gedankenkontrolle
  • Selbstbeherrschung
  • Schwedisch, Italienisch, Spanisch, Tschechisch
  • Spagat, Backflip
  • (Acro)Yoga 
  • Kickboxen und Poledance
  • alles über hinduistische Mythologie
  • bewusstes Denken und Handeln
  • Beatboxen
  • wie man Kontakt hält
  • Geschichten erzählen
  • Luzides Träumen
  • Traumdeutung
  • Manipulation
  • alles rund um Selbstversorgung und Permakultur
  • Tauschlogikfreiheit leben
  • (noch mehr) Anatomie
  • Gitarre, Ukulele, Mundharmonika und Okarina spielen
  • Bogenbau und -schießen 
  • Kommunengründung 
  • wie man seinen eigenen Kunststil findet
  • Baumhausbau
  • Befreiung von gesellschaftlichen Normen

28. Januar 2020

Unweit des Trauerfeuers


Gerade als die letzten Stückchen Marmeladenkuchen aufgeteilt wurden und die letzte Lampe zur Ruhe kam, sodass nur noch Kerzenlicht den Raum erhellte, lehnte ich mich endgültig zurück. Ich fand Frieden auf den Beinen der Menschen, die hinter mir lagen. Es war so eng und warm, aber gleichzeitig fühlte ich mich erfrischt und freier denn je. Nacheinander erhoben sich leise Stimmen und so erzählten wir uns stundenlang die schönsten Geschichten, bis alles gesagt war und Stille einkehrte. Der Abend war ausgeklungen. Nach und nach machte man sich auf den Weg zu seinem Schlafsack. Der Raum leerte sich. Nur einige Wenige blieben, so wie ich. Was hätte ich tun können, um diese einmalig perfekte Stimmung einzufangen? Warum konnte niemand die Zeit verlangsamen? Warum gab es nicht noch mehr Geschichten zu hören? Der Moment war verlebt und die Erinnerung geboren. Wir Verbliebenen rollten uns in die Mitte des Raums und irgendwie auch in das Zentrum des Seins. Wir sangen uns Lieder vor, sprachen in verschiedenen Sprachen und nur ganz selten verstanden wir einander. Doch die Worte wollten uns nicht ausgehen. Wir verschmelzten ineinander, fielen in ein tiefes Loch, in andere Welten und schließlich in den Schlaf. 
Der Morgen danach war kühl und frisch. Es hatte geschneit und ich konnte mich nicht davon abhalten noch einmal innezuhalten um mich an den vereisten Weiten sattzusehen. Aus dem Tipi stieg immer noch der Rauch und der Schichtwechsel begann. Viel mehr Menschen als ich erwartet hatte verließen es und ebenso viele betraten es. Die einen trugen Schlafsäcke und warme Decken hinaus, die anderen ihre Trauer hinein, bereit sie mit den Flammen in den Himmel steigenzulassen. Diese Erfahrung muss so befreiend sein, dachte ich mir, ohne zu realisieren, dass ich vor ein paar Stunden ein ganz ähnliches Glück erfahren durfte.

27. Januar 2020

Frage #33 // Welche Lieder liegen mir besonders am Herzen?


  • Ben Howard - Keep your head up
  • Hozier - Take me to church
  • Sarah Lesch - Testament
  • Neutral Milk Hotel - In the Aeroplane over the sea
  • The Beatles -Yesterday
  • Creedence Clearwater Revival - Have you ever seen the rain
  • Keaton Henson - If I'm to die
  • Dave Bixby - Morning Sun
  • Abbey Glover - She's out of my league
  • SOKO - We might be dead by tomorrow
  • Daughter - Youth
  • Dexy's Midnight Runners - Come on Eileen
  • The Smiths - Asleep
  • Tom Rosenthal - Don't you know how busy and important I am
  • The Tallest Man on Earth -The Dreamer
  • Hozier - From Eden
  • Belle and Sebastian - Piazza, New York Catcher
  • Ton Steine Scherben - Rauch-Haus-Song
  • Chubby Checker - Let's twist again
  • Feine Sahne Fischfilet - Wut
  • System of a down - Attack
  • Cage the Elephant - Ain't no rest for the wicked
  • The Orwells - Who needs you
  • Yann Tiersen - Monochrome
  • Thurston Harris - Little Bitty Pretty One
  • BOY - Little numbers
  • The Toten Crackhuren im Kofferraum - Ich und mein Pony
  • I blame Coco - Self Machine
  • Barry Louis Polisar - All I want is you
  • Queen - I want to break free

 Warum ausgerechnet diese Lieder?
(Natürlich ausschließlich des künstlerischen Anspruchs wegen.)
Sie knüpfen Fäden zu wunderbaren Momenten, Stimmungen oder Personen, was ihnen wiederum die Kraft verleiht für einige Minuten Zeit und Raum lahmzulegen. Sie sind emotionale Portale, Parolen, vielleicht sogar ganze Welten.

Es gibt Neues zu entdecken

Wer bereits die Ehre hatte nur eine einzige Sommernacht mit mir verbringen zu dürfen, weiß wie sehr ich es liebe, viel zu persönliche Fragen zu stellen und Antworten auszustauschen. Da ich aber nicht nur neugierig, sondern auch ein kleiner Narzist auf Selbstfindungsreise bin, habe ich mir vorgenommen einige dieser Fragen in diesem Jahr öffentlich zu beantworten. Sicherlich sind die gefundenen Antworten lediglich Momentaufnahmen und unbrauchbar für die Nachwelt. Trotzdem bin ich ganz wild darauf endlich Worte für meine Gedanken zu finden und zu reflektieren, ob es sich wie ein Sprung ins offene Meer oder ein inneres Blumenpflücken anfühlen wird. Du, für deinen Teil, kannst ganz ungezwungen die Rolle des Betrachters einnehmen, oder aber dich selbst auf die Suche nach Antworten begeben. Fühl dich ganz frei deine Gedanken mit mir zu teilen. Alles ist erlaubt. Die Liste findest du rechts, ganz unten im Index (Web-Version). Oder du lässt dich einfach sicher von mir dorthin bringen. Mir nach...

25. Januar 2020

Stammplatz im FoboGa



Wie lange ist es wohl her, dass wir uns zuletzt sahen? 
Es war im Oktober. Warm genug für mich um barfuß zu laufen. 
Studenten feierten ihre O-Phase im Tal und die Ruine war voller Menschen, die Abschied von den warmen Tagen nahmen. Also nahm ich ein letztes Mal Buch und Stift in die Hand und machte mich auf den Weg zu dir. Natürlich nahm ich den kurzen unbequemen Weg. Doch oben angekommen, umgab mich prompt deine herzöffnende Milde.  Ich vermisse dich so sehr... Deine Aussicht, die Stille und das Säuseln des Windes in den Baumkronen; deine Gabe mir einen Sinn für Freiheit zu eröffnen und all die Ideen, die mir kamen, als wir allein waren. Wann werde ich mich endlich wieder auf die Socken machen um dich wiederzusehen?

Was passiert hier gerade?

 Verstecken wir uns? 
Rennen wir voreinander weg, 
uns gegenseitig hinterher oder aneinander vorbei?
Warum passiert alles so schnell;
und warum entschleunigt niemand?
Teilen wir uns die Verunsicherung oder schieben wir sie hin und her?
Sind wir glücklich oder belächeln wir uns?
Sind wir wütend oder werfen wir nur Mollis?
Wer sind wir überhaupt,
und warum genau fahren wir nochmal nicht ans Meer?

23. Januar 2020

Hoppala



Wohin sind all die zweidimensionalen Kinderträume verschwunden?
Vom Fliegen und Rennen durch den Wald, vorbei an Bäumen, die bis zum Mond ragen. Von dreiköpfigen Froschlurchen und winzigen Giraffen, die während meiner Reise durch die Sahara auf meinen Schultern die Stellung halten. Von unendlichen Wasserrutschen, die durch ein gigantisches Aquarium führen. Von der Fähigkeit sich Pommes mit der rechten und Ketchup mit der linken Hand herbeizaubern zu können. Von Sonnenuntergängen in den Kinderserien, die ich gerne schaute und von singenden Gänseblümchen, die auf meinem Schreibtisch wachsen. Vielleicht hab ich momentan einfach keine Lust wach zu sein, aber zum Schlafen ist auch nicht der richtige Zeitpunkt.



22. Januar 2020

Es war nur ein Satz...

Bitte sei nicht so streng mit dir-
Ich lass dich sicherlich nicht hängen-
also vertrau' mir, schließ die Augen und lass dich einfach fallen.-

Kannst du dich noch daran erinnern wie es sich beim allerersten Mal angefühlt hat?-
Sag, war es wie ein Fallen oder gehörst du zu denen, die schnell lernten zu fliegen?-
Gib mir nur rechtzeitig ein Zeichen, dann werden meine Arme offen sein um dich aufzufangen.-
Ich seh dich schon auf mich zukommen. Doch dein Blick ist ebenso leer wie mein Kopf. Ich grübel zu viel, und trotzdem weiß ich fast nichts. Du bist so weit entfernt, es scheint unmöglich dich zu greifen.- 


Abitur zu verschenken

 Verrückt, dachte ich mir, wie blind man sein kann. War die Lösung doch nur zwei Synapsen weit entfernt. Ich wünschte, ich könnte von mir behaupten ich sei nur einmal falsch abgebogen. Tatsächlich nahm ich aber direkt einen Zug Richtung Rumträumerei, kratzte nur ganz wenig an meinen Erinnerungen. Die Lupe beschlagen, der Denkapparat defekt. Die Karte nahm ich mit, doch den Kompass vergaß ich in der Eile.
Nächstes Mal, das verspreche ich, bin ich gefasst und hervorragend ausgerüstet.

21. Januar 2020

Rückzug




Die Wolken hängen am Himmel wie schwere Vorhänge und verdunkeln meine bunte Welt, die ihnen zu Füßen liegt. Ich befürchte, dass du dich viel zu nah an dieses hochsensible Gebiet getraut hast. Du atmest nur ein einziges Mal aus und dieser Hauch von Neugier und Unwissenheit rast nun wie eine grollende Lawine auf mich zu. Doch ich kann das Unwetter schon spüren. Die Luft ist dick und trägt den Duft von leichtem, kalten Regen im Frühling. Schnurstracks husche ich zurück in meine kleine, warme Oase. Bereit, solange zu verharren, bis der Sturm vorüber ist, die Sonne wieder lacht und deine Worte nur Schnee von gestern sind.


11. Januar 2020

Aus dem braunen Notizbuch

V.
Du bist unberechenbar.
Du kannst in einem Moment aus tiefstem Herzen lachen, wie ich es noch nie erlebt habe und plötzlich wirst du still und man kann sehen wie du ganze Schlachten gegen deine Gedanken austrägst. Zu gern würde ich sehen wie es in deinem Kopf aussieht. Doch ich habe zu viel Angst zwischen die Fronten zu geraten und den Krieg nie wieder aus mir herauswaschen zu können. Glaub mir, es tut mir unendlich Leid dich allein an diesem Ort zurückzulassen. Alles was ich machen kann, ist an deine Stärke zu glauben und Kunst aus dir zu machen.