16. Dezember 2023
Sonnenuntergang
18. November 2023
Ein winziges Fachwerkhaus
5. September 2023
Ein wechselhafter Sommer
Es hat ganz gut getan, einige Zeit stumpf an meiner Bachelorarbeit arbeiten zu können, während sich die Zeit ohnehin wie Kaugummi zieht und jegliche andere Last viel schwerer wiegt als der Druck einer Abgabefrist. Als es endlich geschafft und alle Sachen gepackt waren, hat sich vor mir ein sehr milder Sommer aufgetan und ich glaube, er war perfekt, um ganz tief Luft zu holen und meine Gedanken dahin zu lenken, wie ich meine neu gewonnene Zeit nun nutzen möchte. Ein Sommer voller Spaziergängen am Deich, Enten wo man nur hinsieht, Katzen in Umzugskartons, Festivalvorbereitungen, Blödeleien im Museum, bunten Blumen auf dem Teller, Kerzenschein am Abend und viele Abschiede. Ich will ihn nicht missen und ein paar schöne Momente festhalten, aber ich freue mich auch darauf, in ein paar Wochen wieder zur Ruhe zu kommen und einen Blick auf die ganzen süßen neuen Möglichkeiten, die auf mich warten, zu werfen.
16. August 2023
Monate
Weißt du, der Abschied war länger als ich ihn mir vorgestellt habe. Er war voll mit Nächten, in denen ich allein durch das nasse Tal gelaufen bin, die Hose voller Regentropfen und Tau bis zu den Hüften vom hohen Gras, die Augen schwer und müde. Auf schleifenförmigen Pfaden von ziellosen, fragenden Gedanken begleitet, auf die du mir nicht antworten konntest, bin ich bis hoch zur Brücke gewandert, in der Hoffnung der Wind kann mir verraten wo ich hin soll. Doch er hat dieselbe traurige Melodie gepfiffen, die er immer spielt, wenn ich dort bin. Manchmal frage ich mich schon noch, was du gesagt hättest, hätte ich den Mut und die Möglichkeit gefunden, alle Zweifel vor dir auszubreiten. Ich glaube, wir hätten sie mit aller Kraft angeschwiegen. Ich, weil ich nicht gewusst hätte, wie ich sie formulieren hätte können und du, weil sie so absurd unpassend im Raum stehen wie Kunst, die keiner von uns versteht. So haben sie mich eine gefühlte Ewigkeit in alle Richtungen gezogen und ich bin ihnen gefolgt bis zum letzten Schritt, aber nicht zurück nach Hause, sondern in die Ferne, mit der Aufforderung endlich den Kopf zu heben und Verantwortung für mich selbst zu übernehmen. Trotzdem wird mir das Herz schwer, wenn ich daran denke, dich in meiner Unordnung zurückgelassen zu haben.
5. April 2023
Das eigene Verlies
Du bist nicht hier. Doch könntest du mich sehen, würdest du mit einem nachsichtigen aber enttäuschtem Lächeln den Kopf schütteln. Du hast diese Entscheidung längst getroffen und mich direkt spüren lassen, wie falsch und schmerzvoll sie ist. Trotzdem stehe ich nun selbst auf der anderen Seite der Schlucht und würde nichts lieber machen als mich kopfüber in ihren Abgrund fallen zu lassen, um in seiner bodenlosen Tiefe zu verschwinden. Ich will mich in seiner Dunkelheit wiegen, mich gänzlich in ihr einhüllen, sie aufsaugen wie ein nasser Schwamm, sodass wir eins werden und ich mich nicht darum sorgen muss, man könne mich hier unten finden, wenn man es wöllte. Die Kälte der Felsen an der brennenden Stirn hat mir ohnehin gefehlt. Ich brauche sie, um wieder klare Gedanken fassen, mich spüren zu können. Sie soll mich mit all ihrer Härte zurück in den Fluss der Gegenwart holen, ein kleines Loch in mich schlagen, sodass das Chaos entweichen und ich mich endlich in der einsamen Stille ausruhen kann; bis der Raum um mich herum nicht mehr bebt, bis ich das Blut in meinen Adern nicht mehr rauschen spüre, bis ich wirklich wach bin.
27. März 2023
A.
25. März 2023
Erleichterung
22. März 2023
Stabile Seitenlage
Manchmal stelle ich mir vor, bist du wie ein kleines Boot, das mich durch ein weites Meer trägt, obwohl ich Angst vor dem Unbekannten und der Tiefe habe. Wenn ich mutig genug bin, kann ich die Segel setzen und werde ganz sicher unversehrt irgendwo ankommen. Wahrscheinlich ist es nicht einmal besonders wichtig, welchen Hafen wir ansteuern. Denn ehrlicherweise haben wir beide keine Ahnung, welche Wege die Richtigen sind. Wenn es stürmisch wird, kann ich mich unter Deck zurückziehen, in warme Decken einrollen, und falls nötig problemlos für einige Zeit verschwinden. Doch an den meisten Tagen, ist die See doch überraschend still und gar nicht kalt, als hätte die Welt nichts Böses im Sinn. Dann kann ich mich zurücklehnen, von sachten Wellen schaukeln lassen, gedankenlos in den Himmel schauen während die Wolken vorüberziehen und in den Armen der Freiheit einschlafen, bis es wieder Zeit wird, sich dem Alltag an Land zu stellen.