7. Februar 2016

Grau

Dein Blut fließt durch meine Adern. Es wird langsam alt. Nach jedem Atemzug spüre ich es. Es ist nicht besonders sauber und hat sich schon längst grau gefärbt. Langsam beginnt mein Herz zu rosten. Es helfen keine Medikamente, keine Therapie. Nichts heilt mich. Nichts filtert dich aus meinem Leben. Du hast dich nie an den Dornen einer Rose gestochen. Er trägt mich auf Händen durch die Straßen und mir fehlt trotzdem noch das Gefühl der Schwerelosigkeit. Weißt du noch? Es ist ein bisschen als hätten wir uns in einem Netz verfangen. Es ist gestrickt aus den nahezu perfekten Erinnerungen all der schönen Tage, die wir hinter uns gelassen haben. Die Stränge waren so dicht verwoben. Jemand hat mit einem Messer durchgestochen und nun bleiben wir ständig in diesem Loch hängen. Verstehst du was ich meine? Es ist nun mal kaputt und unsere Hände greifen durch diese Lücke im Netz und versuchen sich an etwas Greifbaren festzuhalten, Wieso bin ich der Meinung, dass eine Flucht notwendig ist? Es gibt immer irgendetwas, dass mich darin bestätigt. Nichts wird mehr sein wie es mal war.
Seine Augen verlaufen von braun zu grün und sich selbst nicht zuletzt in meinen. Sein Blut ist rot. Seine Adern blau. Seine Haut schneeweiß und übersät mit Narben. Welchein Zufall.