31. August 2015

Wie gern ich dir das Leben retten würde

Ich sehe wie alles bricht. Große Felsenstücke trennen sich von den Klippen und fallen lautstark erschütternd ins Meer. Sie reißen alles mit sich. Nichts und niemand ist sicher und ich schwimme weit entfernt von Allem mit einem Floss auf dem offenen Ozean und betrachte das Naturschauspiel. Ich kann nicht genau erkennen was passiert, jedenfalls reiche ich dir den Rettungsring. Ich werfe so weit ich kann, aber du bist meilenweit entfernt. Ich kann dir einfach nicht helfen, was auch immer ich versuche. Du versuchst nicht einmal nach mir zu greifen. Du gehst lieber zu Grunde und lässt mich hier einsam zusehen, wie ich noch einsamer werde und einfach alles verliere, was von Bedeutung war. 
Aber irgendwann wird es vorbei sein. Irgendwann wird es nichts mehr zum Mitreißen und Zusammenbrechen geben und dann werde ich dem Land wieder entgegenpaddeln. (Jedenfalls, wenn ich solange überlebe.) Und dann wird sich endlich herausstellen ob sich das warten gelohnt hat oder ob du im Nichts verschwunden bist, verschlungen vom Geröll und zerstreut im Meer und alle Bemühungen der Rettung nutzlos waren. Es wird so oder so ein langer, einsamer Weg für mich werden und dem Rest der Welt wird es sozusagen am Arsch vorbeigehen, denn aus unerklärlichen Gründen dreht sie sich immer noch.


30. August 2015

Es erstickt

Es flackerte, rang nach Luft und leuchte auf, wenn es mal wieder einen Atemzug einholen konnte. Kurz darauf erlosch es wieder für einen Bruchteil einer Sekunde, aber es kämpfte weiter und er trat in die Pedalen. Ich dachte das Glühlämpchen würde augenblicklich durchbrennen, aber nein. Es flackerte und erstickte qualvoll nach vielen Versuchen der Rettung, nach hunderten kurzen Atemzügen beim Versuch sich nicht vom Meer und den Wellen verschlingen zu lassen.


Ich habe schon wieder nicht nach Erlaubnis gefragt. Tut mir Leid Ma, du rettest mich so oft.