29. November 2015

Der Übergriff

Ich gehe auf die Jagd

Die Nacht ist längst vorbei. Feuer breitet sich am Himmel aus und ich stehe auf der Straße. Bereit für die Jagd. Der Weg ist weit, also renne ich los. In den Wald. Der Ort von dem ich immer dachte, er sei frei von Realität und Menschen jeglicher Art. Ich will sie alle sterben sehen. In ihrer vollen Schönheit werden sie zu meinen Trophäen. All die Metaphern und die Worte, die ich aufschrieb um mein Glück bei mir zu halten. Briefumschläge hielten sie wie in Ketten gelegte Sklaven um mich. Ich wollte für immer glücklich sein. Sie rissen sich los und nun geb ich alles um sie zurück zu holen. Das Leben will ich ihnen nehmen. Weinend bringen sie mir keine Freude. Schreien rennen sie vor mir weg. Sie können sich nicht verstecken. Die Bäume sind kahl und ich kenne jedes geschriebenes Wort und jeden Inhalt. Ich weiß woran wir gedacht haben, als wir sie verfassten. Den Ort und auch die Zeit. Der Schmerz macht sich in meinen Lungen bemerkbar. Die Tränen nehmen mir die Luft zum Atmen und obwohl es sich so anfühlt, werde ich nicht ersticken. Es tut mir so schrecklich Leid, dass sie nie mehr glücklich sein werden, aber was hält die Erinnerung bei mir, wenn nicht all die lieben Wörter. Ich würde mir wünschen, sie seien schneller als ich, würden verfliegen, aber irgendetwas hat ihnen die Beine verletzt, die Flügel genommen. Ich bin wieder an dem Punkt an dem ich nicht weiter weiß. 

Es gibt immer einen Weg nach vorne. Nie mehr zurück.


Albträume, blaue Flecken und schwere Lungen

Es ist ein bisschen wie nicht existieren. Wandeln im Alltag, reden wenn die Lippen sich bewegen. Um mich herum sind rasende Bilder. was passiert weiß ich schon lange nicht mehr. Ich verbringe die Tage im Bett. Starre an die Decke, halte Abstand von allem was es so gibt. Ich glaube nichts, was ich glauben will, weil ich weiß, dass die Realität zumeist anders aussieht wie ich es mir wünsche. Ich lass mich auf nichts mehr ein. Ich will mein Leben woanders finden. An einem anderen Ort. Ich will von schönen Momenten und neuen Lieben träumen. Ich will mich auf die Straße stellen, an einem Ort an dem mein Herz wieder schlägt, an dem der Himmel blau ist und mir andere Augen begegnen und tief Luft holen. Bis in keinem Fleckchen in mir etwas ist, was mich an das jetzt und hier erinnert. Die alte, ranzige Luft lass ich hinter mir, alles soll neu beginnen.  Die blauen Flecken sollen vergehen. Die Fremde schenkt mir neuen Mut. Ein neues Leben und diesmal mach ich alles anders, besser, schöner. Etwas das hoffentlich ewig hält. An die Vergangenheit denke ich nie wieder.


22. November 2015

Keinen Halt mehr

Ich will mich nur noch fallen lassen, mich von allem hier verabschieden, in tiefe Depressionen fallen und ganz bei mir sein. Nichts mehr beachten, nichts mehr machen. Ich will nicht, dass mich jemand sieht und ich will mit niemanden reden. Nichts hören außer die Stimme von Keaton Henson wie sie meine Melancholie auf sanften Tönen vor sich hin trägt. Ich will auf nichts mehr warten, nicht mehr hoffen, nicht mehr denken, nicht fühlen, nicht bewegen, nicht essen, nicht liegen, absolut nichts. Ich blicke nach oben und falle in mich. Meine Rippen tun weh und blaue Flecken sind der einzige Beweis, dass noch etwas Leben in mir steckt. Ich vermeide Gespräche, spreche leise und will mir selbst nicht im Klaren über meine Gedanken sein. Meine Füße geben unter mir nach und knicken ohne fühlbare Schwäche und Schmerzen weg und ziehen alles mit sich. Egal woran ich mich festhalten versuche, es zerfällt oder fällt mit mir zu Boden. Dort schwindet jegliches Material. Ich werde eins mit dem Grund oder vielleicht fühlt es sich auch nur so an. Ich muss Luft holen. Keine Kraft. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Sie starb, wo bin ich geblieben?


18. November 2015

Wenn dem so ist, sind wir alle bereit in naher Zukunft zu krepieren.

Ich frag mich, was wäre, wenn sich tatsächlich nichts ändert; alles so bleibt wie es ist. Es ist längst im Gange. Werden wir bald nicht mehr zur Schule gehen können? Werden wir uns verstecken müssen, weil der Hass wieder stärker war? Werde ich dich nicht mehr besuchen können? Werden wir nie wieder lachen? Werden wir dem Tod in so jungen Jahren in die Augen sehen müssen? Habt ihr verlernt was lieben heißt? Glück ist nicht mehr Freiheit zu spüren. Glück wird heißen schnellstmöglich den Weg ins Grab zu finden, diese Welt nicht mehr sehen müssen, wenn man am frühen Morgen von toxischen Gasen und lieblichen Schreien neugewonnener Waisen geweckt wird. Ich wäre sofort bereit zu sterben, aber nicht für euch. Weder für das Volk, noch für irgendein Land. Lediglich für mich und die Freiheit meiner selbst. Wenn noch etwas Zeit bleibt, schreibe ich einen Brief an dich und gebe ihn jemanden mit in der Hoffnung, dass er in den Händen sterbender Körper die Welt umrundet und irgendwann bei dir ankommt. Vielleicht schreibe ich vom Fliegen, Lieben oder Fallen, von Freude, Tränen und brechenden Herzen oder vielleicht doch von Winden, Seen und kalten Küssen im Winter.



17. November 2015

Gestern sollte nicht so schnell vergehen.

Die unzähligen Menschen um uns besaßen schon lange keine Gesichter mehr.
 Ich lag am Boden.
Deine Hand griff nach mir.
Du wolltest nur helfen.
Ich stand auf.
Wir standen unsgegenüber.
 Auge in Auge.
Sahen uns an.
Wie Messer trafen meine Blicke deine Netzhaut.
Meilen lagen zwischen uns.
Und ich begann zu weinen,
weil ich nicht mehr wusste wo ich mein Herz verlor.


16. November 2015

Die Einzigartigkeit

Ich will das, was jeder will - etwas besonderes sein, einzigartig, nicht wie der Rest der Welt, kein Mensch den man immer wieder findet, wenn man nur um die nächsten Hausecke geht. Ich will die Dinge von den absurdesten Seiten betrachten, freier sein, als Andere. Ich will, dass mich jemand kennenlernt und mich etwa schätzt oder hasst. Das dazwischen ist wie pure Gleichgültigkeit, Standard. Nimm mich wie ich bin, mit allen schweren Lasten und allen Launen. Jetzt oder nie. Überleg nicht stundenlang; schenke deinem Gefühl mehr Vertrauen. Ich will niemand sein, dem man immer schon zwei Schritte voraus ist, weil man ihn so leicht durchschauen kann. Jeder will Berge versetzten. Alle wollen den Himmel von einer anderen Seite sehen. Neue Sterne entdecken und sich fühlen wie der erste Mensch auf dem Mond. Das alles wiederspricht sich so sehr...

15. November 2015

Zeitreisen müsste man können





 

"Love, young love, I hope you are well. At least we now both have a story to tell. Young love, I feel you know me better than most. In spite of real distance, we’ll always be close."

-Keaton Henson, Sarah Minor

Das alte Pendel

Wie oft soll ich das Pendel anschubsen, wenn es nach jedem Versuch auf der anderen Seite wieder zum stehen kommt. Ich will nicht warten, es gibt keinen Grund zu warten. Es ist einfach nicht meine Schuld, dass das Pendel eingerostet ist. Alles was du tun musst, ist diesen hässlichen Tropfen Öl draufzugeben, damit es weiter schwingt und alles was du machst, ist auf dem Sofa hocken und die Eier schaukeln. Willst du nichts verstehen? Ich bin tatsächlich kurz vor dem Platzen, weil du deinen Arsch nicht hochbekommst. Wenn es pendeln soll, dann schubs es endlich an. Du denkst der Weg ist voller Hindernisse, bist schlicht zu faul. Dabei ist es mehr als leicht gewesen und um so länger du wartest, desto mehr wird das Pendel rosten. Aber okay, du hast gerade keine Zeit. Aber ich warte nicht bis alles weggerostet ist. Nein, dann scheiß ich einfach auf dieses hässliche, alte Pendel. Es wird noch dutzende auf dieser Welt geben, manche werden mir mehr gefallen, andere weniger. Irgendwann findet man ein schönes, dessen Preis nicht zu hoch ist. Klar hat mir das alte auch gefallen, aber eher als es noch schön und neu war und vorallem schwang. Mittlerweile kann ich nichts mehr damit anfangen, es ist kaputt und schwingt nicht mehr. Du kannst es haben, es ist nichts mehr wert. Dann schmeiß es einfach weg, wenn du mal vom Sofa hochkommst und du kannst ruhig wissen, dass ich dich dafür hasse, dass du es verkommen lassen hast. Aber was soll man schon machen, die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen.

12. November 2015

Nächstes Jahr gibt es keine Pfannkuchen

Ich wäre lieber gestorben, wenn ich ehrlich bin. Es hört nicht auf. Ich hab blaue Flecken vom Fallen und in jeder freien Minute will ich mich hinlegen und schlafen. Vergessen und an nichts denken. Nichts fühlen und nicht reden. Ich will weit weg sein, aber kann nicht mit der Entfernung leben. Weder das eine noch das andere. Irgendwas hab ich mehr als falsch gemacht. Karma zwingt mich in die Knie und ich geb nach. Ich will raus in den Regen, der Wind soll mich erfrieren lassen. Schenk mir ein Lächeln bevor ich krepiere, du erzählst mir vom leuchtendem Himmel aber sperrst mich im Keller ein und ich frag mich, wann darf ich raus, wann darf ich mich in mein Bett legen. Ich hab das Gefühl jeden Moment zerfalle ich und irgendwelche Geier holen sich die Reste, sodass nichts mehr übrig bleibt außer die Leere, die mich nicht loslassen will. Wenn ich dieses Jahr eine Wunschrakete alleine anzünden muss, wünsch ich mir einen Pfannkuchen, damit ich dieses Mal nicht so sehr enttäuscht bin, wenn alles nach hinten los geht. Dann halt keine Pfannkuchen im Jahr 2016. Das ist okay. Andere Menschen bekommen auch keinen Pfannkuchen.

11. November 2015

Ist schon okay.


Ich bin müde, aber es ist okay. Ich hab das Gefühl das alles ist nur eine Probe und ich muss durchhalten. Wenn das alles erstmal geschafft ist bin ich stark und standfest. Ich werde nicht mehr weinen müssen, niewieder die halbe Nacht lang wachliegen und auffressen lassen von tristen Gedanken, die sich wie eine schwarze Decke auf mich legen. Oder vielleicht muss ich einfach nur lang genug warten bis mich jemand aus dem Abgrund zieht, mir festen Boden schenkt. Alles könnte so einfach sein, aber ich kann nichts mehr tun. Ich will mich nicht verstellen müssen, mir meine Fehler nicht vorhalten lassen müssen. Ganz oder gar nicht. Mich gibt es nur als Komplettpaket. Die meisten meiner Gedanken  beginnen mit 'Was wäre, wenn..', und wenn ich könnte, würde ich zeitreisen. Es war kein Ausversehen, das gibt es in diesem Fall nicht und ich hab alles getan was ich konnte. Nichts war richtig und ich muss mich verfolgen lassen. Sie schreien viel zu laut. Ich werde dieses ätzende Gefühl nicht los, obwohl ich dachte: Hey, wenn du so handelst ist das okay, versuch ein guter Mensch zu sein..." oder irgendsoeinen Scheiß. Jetzt hab ich wahrhaftig die Schnauze voll. Wenn du mit dem Regen nicht leben kannst, gibt es auch keinen Regenbogen. Geh deinen Weg wo immer er dich hinführt und lass mich fliegen mit wem immer ich will.

9. November 2015

Weg von hier. Weg von dir.

Warum kann ich nicht sagen, was ich denke, ohne dass sich die Welt um 90° dreht. Warum passiert nichts. Alles bleibt wie es ist. Ich verstehe nicht, wie alle wissen können was sie wollen, aber nichts dafür machen wollen. Ich will hier nicht sein. Ich will nicht sein wie ihr, weil ich nichts mehr hasse, als diese Oberflächlichkeit und dieses unendliche Gehabe. Worauf warte ich? Ich weiß, dass sich das Blatt nicht wenden wird. Nichts wünsche ich mir mehr als weg von hier zu kommen. Ich will nicht mehr zurückdenken an das was war. Es gibt kein Zurück, nur noch vorwärts. Ich will nicht an irgendwelchen Fäden hängen, sondern meinen eigenen Weg gehen. Wenn man etwas wirklich will gibt's kein "aber" und ich höre fast nichts anderes mehr.

4. November 2015

Müll von eben

Ich hab das Gefühl Tag für Tag verschwinde ich ein bisschen mehr. Ich löse mich auf, lasse mich still verspeißen oder irgendetwas verschleppt Teile von mir, sodass ich nicht merke, dass bald schon nichts mehr übrig sein wird. Ich will mich verkriechen. Die Welt außerhalb meines Zimmers bebt. Sie zerfällt und niemand will es ändern. Alle reden von für immer, aber etwas, von dem gewiss ist, es wird nicht lange existieren, ist wohl von größerer Bedeutung. Vielleicht gewinn ich auch an Wert, wenn ich nicht so lange bleibe. Ich weiß nicht wovon ich rede. Bin nur pausenlos enttäuscht und verärgert. Ich will springen und mit zwei Beinen fest auftreten, den Boden unter dir zerstören. Ich will dich am Boden sehen. Erzähl mir was Perfektion ist. Wo sind die Grenzen. Was geht in meinem Kopf ab. Wo finde ich den Weg nach Hause. Das Unglück verfolgt mich und Einsamkeit wartet vorne an der Ecke auf mich. Ich glaub ich hab nichts mehr zu sagen. Oder doch, eigentlich sehr viel ich weiß nur nicht wie, vielleicht auch noch nicht genau was oder wem und nachts träum ich vom Fliegen.

3. November 2015

Eine neue Geschichte

Es ist eine erzählte Geschichte. Das Ende war immer in Sicht und dann war es da. Es macht keinen Sinn die Geschichte erneut zu erzählen, da es nichts Neues ist. Alles ist bekannt. Die Spannung erlebt. Der Wendepunkt überschritten und der Verlauf abgespielt. Es ist an der Zeit eine neue Geschichte zu erzählen. Ende und Geschehen sind ungewiss. Es gab noch keine Höhen und Tiefen. Wir sind klüger. Lass uns weitererzähen. Ich will neue Figuren. Neue Ereignisse. Weinen aus anderen Gründen. Lachen aus anderen Gründen. Vielleicht übertreffen wir uns selbst.




1. November 2015

Worte verleihen Sätzen Charme




Möglicherweise hätte nun einfach  nichts mehr folgen sollen, aber das Wort "Schadenfreude" existiert nur in der deutschen Sprache und ich kann einfach nicht glauben, dass es in keiner anderen Sprache einen übersetztenden Begriff dafür gibt. Amüsant.