21. März 2019

Was für ein Ungleichgewicht.

Die Gelegenheiten ließ ich immer nur vorüberziehen; dachte mir: Nächstes Mal und dann ganz bestimmt. Du hast dein Bestes gegeben und ich war nur bei mir selbst.

Gehst du etwa schon? 
Nächstes Mal bleib ich länger. Versprochen.
Und ich blieb wirklich länger. 
Setz dich zu uns. Bleib noch ein wenig. 
Ihr seid ganz nett, aber mir immer noch fremd. Auch nach hundert Abenden. Irgendwie werden wir keine Freunde. 

Kommst du morgen auch? 
Ich denke eher nicht. 
Warum nicht? 
Du weißt... Man muss dies oder jenes noch erledigen. 
Aber das wird bestimmt lustig. 
Nächstes Mal. 
Schade. 

Ich lebe dort bei ihnen. 
Ach wir finden noch was Schönes. 
Du verstehst mich falsch. Es ist perfekt für mich. 
Dann schweigen. 
Du musst nicht bleiben, wenn du müde bist. 
Ich bin wirklich zu müde zum bleiben, aber auch um Heimzufahren.

Komm ich hol dir ein Bier.
Danke, aber ich trinke nicht. 

Willst du schon gehen?
Ja, die Bahnen fahren nur bis 2.
Wir finden bestimmt was zum pennen. 
Ach alles nicht so wild. 
Nagut. Komm gut Heim. Gute Nacht. 
Und ich ging. 

Wie soll ich es sagen.. 
Bedrückende Stimmung 
Alle sind betroffen, aber eigentlich traf es niemanden von uns. 

Dann bist du gegangen und ich hab nicht verstanden warum. 
Willst du nicht noch etwas länger bleiben? 

S.

Warum erscheint mir alles so surreal? 
Warum kommt die Botschaft nicht bei mir an?
Das Leid liegt uns zeitlebens zu Füßen und ich wage nicht es an mich heran zu lassen, obwohl ich es gern spüren würde. Geschichten enden tragisch, weil man nicht aufhört zu erzählen solange es Freude macht. Ich verliere eine nette Seele in meinem Umfeld und andere einen Teil ihres Lebens. Doch in der Sprachlosigkeit findet man den Wert der Zeit und hoffentlich das Bewusstsein unser eigenes Leben mit jeder Sekunde genießen zu können. Vielleicht hätten wir uns ganz anders verhalten, hätten wir das Kommen sehen. 

14. März 2019

Stolz wie Oskar

Beim Versuch mein Leben ein Stück weit zurück in die Gegenwart zu transportieren, fand ich ein altes Video. Es war nichts wichtiges darauf zu sehen. Doch im Hintergrund erklang diese triste Indie-Musik und man konnte uns ganz leise sprechen hören. Ich bin ganz froh, dass wir so zaghaft sprachen, denn so konnte ich nicht mehr verstehen um was es ging. Ich konzentrierte mich vollkommen auf den Klang der Stimmen und war positiv überrascht darüber, wie stark ich war. Diesen Part will ich auf keinen Fall vergessen.