14. Juni 2017

Nur kurz

Es ist dieses eine Lächeln, an das ich mich immer wieder erinnere.
Die Musik, die Gedichte und die Zeichnungen.
Das eine Buch und die Atmosphäre, in der wir schwebten,
in der einfach alles andere verschwand und nur der Moment von Bedeutung war.
Wir waren verschwunden, aber nicht verloren, sondern lediglich auf der Suche nach Ruhe und Sorglosigkeit. Nur das rauschende Meer und die Musik.

9. Juni 2017

Kein Platz für dich.

Der Himmel hat sich lila gefärbt und ein Regenbogen streckt seine Arme aus den Wolken um nach der Erde zu greifen. Gerade bin ich irgendwie verloren gegangen. Häuser und Straßen sind weit weg. Es gibt keinen Ort, an dem ich zu Hause bin. Nur das Wegsein fühlt sich an als wäre man irgendwo angekommen, aber momentan bin ich nirgends. Nur in mir selbst und in dem ewigen Konflikt was das richtige im Leben ist und ob es überhaupt irgendeinen richtigen Weg gibt.
Langsam wird es dunkel. Mein Rucksack wärmt mich irgendwie und ich bereue meine viel zu schnell und unüberlegten Entscheidung getroffen zu haben.

8. Juni 2017

Von Igel und Maus

Vor mehr als einer halben Ewigkeit saß ein Igel einsam und verlassen im tiefen Laub des herbstlichen Waldes. Sein Leben war trostlos und trist. Bisher hatte er kaum gute Erfahrungen mit dieser Welt machen können und meistens wanderte er allein durch die kühlen Nächte. Nur eine kleine Maus leistete ihm an manchen Tagen stille Gesellschaft. Trotz allem war er voller Stolz und Träumen und nahm sich stets vor niemals traurig sein zu wollen. Dafür blieb auch kaum Zeit. So viele wunderschöne Dinge gab es im Wald zu entdecken und zu bestaunen. Die Blätter und der Himmel hatten es ihm besonders angetan. Ständig wechselten sie ihre Farbe und wenn die Blätter im Wind raschelten dachte er an das Meer und die Flüsse und fragte sich wie weit er wohl Reisen könnte und was es noch alles zu entdecken gäbe. Bald schon riss ihn die Sehnsucht mit sich und trieb ihn in die ganze Welt. Niemals hätte er sich vorstellen können welch fabelhafte Wunder in fernen Ländern auf ihn warten würden. Nach vielen Jahren kehrte er Heim. Der Wald verlor mal wieder seine Blätter und da kam ihm wieder die Maus in den Sinn. Was mag sie wohl die ganzen Jahre getan haben? Er wollte ihr gern von den gigantischen Wasserfällen und den dichten Tropenwäldern berichten. Doch auch nach stundenlanger Suche war sie nicht aufzufinden. Ist ihr vielleicht etwas zugestoßen? War sie vielleicht bereits gestorben? Der Igel konnte es sich nicht erklären. An diesem Tag spürte er zum ersten Mal, dass ihm etwas fehlte und sein Leben lang sah er die kleine Maus kein einziges Mal wieder.

In Wirklichkeit war sie ihm stets gefolgt und hatte immer nur Augen für den tapferen und frohen Igel. Doch kurz bevor er sich entschloss umzukehren, ergriff sie ein tiefsitzender, erdrückender Schmerz. Nie hatte er sie bemerkt. Nie hatte er sie vermisst. Sie war sein permanenter Schatten, doch sein Weg schien ihn nicht zu ihr zurückzuführen. Sie sagte sich, dass sie nie wieder jemanden so bedingungslos folgen würde und ging schließlich ihren eigenen Weg, immer den frohen Igel in den Gedanken habend.



7. Juni 2017

Eine wasserdichte Taktik

Fokussiert sein und nicht vom Weg abkommen.
Leben statt Träumen.
Nie müde werden, immer unterwegs sein.
Dem Feind den Rücken kehren.
Dem Leben entgegenwandern.

 Chapeau.



Die Uhr tickt

Damals war es zu früh, heute ist es zu spät und in 2 Jahren werd ich wissen, dass es einfach wieder nur einen kleinen Moment zu zeitig war. Vielleicht liegen dazwischen 50 Jahre, in denen ich es etwa falsch oder richtig gemacht habe. Damals meinte sie: "Hey, weißt du wie genial das wäre...!" und heute könnte es Realität sein. Ich bin einfach nur nicht bereit dafür. Oder für andere Sachen.
Mit Abitur werden dir alle Türen offen stehen, meinten sie. Tatsächlich schließen sich immer mehr Türen, je näher ich dem Abitur und dem echten Leben komme. Und immer wenn ich mich verändere, verändert sich alles. Will ich durch die eine Tür, verschließt sie jemand von der anderen Seite. Will ich durch die andere, laufe ich lediglich gegen eine Mauer.
Ich hasse das Ticken und den Stress, die Not und den Drang. 
Ich hasse Uhren so sehr, dass ich sie aus meinem Zimmer verbannt habe.