Ich frag mich, was wäre, wenn sich tatsächlich nichts ändert; alles so bleibt wie es ist. Es ist längst im Gange. Werden wir bald nicht mehr zur Schule gehen können? Werden wir uns verstecken müssen, weil der Hass wieder stärker war? Werde ich dich nicht mehr besuchen können? Werden wir nie wieder lachen? Werden wir dem Tod in so jungen Jahren in die Augen sehen müssen? Habt ihr verlernt was lieben heißt? Glück ist nicht mehr Freiheit zu spüren. Glück wird heißen schnellstmöglich den Weg ins Grab zu finden, diese Welt nicht mehr sehen müssen, wenn man am frühen Morgen von toxischen Gasen und lieblichen Schreien neugewonnener Waisen geweckt wird. Ich wäre sofort bereit zu sterben, aber nicht für euch. Weder für das Volk, noch für irgendein Land. Lediglich für mich und die Freiheit meiner selbst. Wenn noch etwas Zeit bleibt, schreibe ich einen Brief an dich und gebe ihn jemanden mit in der Hoffnung, dass er in den Händen sterbender Körper die Welt umrundet und irgendwann bei dir ankommt. Vielleicht schreibe ich vom Fliegen, Lieben oder Fallen, von Freude, Tränen und brechenden Herzen oder vielleicht doch von Winden, Seen und kalten Küssen im Winter.
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