25. März 2023

Erleichterung

In meinen Träumen ziehe ich immer noch manchmal durch dieses riesige, alte Haus und seine weiten Gänge. Die Böden sind inzwischen vollkommen zugedeckt von Farnen und Moos. Von den Wänden bröckelt der Putz. Durch die Fenster kommt auch nur wenig Licht und die Flure werden immer enger, je weiter ich hineinlaufe. Trotzdem ist es friedlich geworden. Es gibt keine Beben mehr, die das Gemäuer erschüttern, sodass ich Angst haben müsste, die Balken könnten jederzeit wegbrechen und mich unter Schutt und Staub begraben. Alle Türen stehen offen und die Erinnerungen, die sich hinter ihnen versteckt hatten, haben das Weite gesucht, sich durch jede noch so kleine Ritze gezwängt, um in alle Himmelsrichtungen auszufliegen. Hier warten keine versteckten Überraschungen, nur modriger Geruch und Nostalgie. Ich kann es sogar ein wenig genießen, auch wenn ich immer noch nicht weiß, wo eigentlich die Tür nach draußen ist. Es beruhigt mich, dass ich wirklich allein hier bin und jede Nacht die an diesem Ort beginnt, endet sobald ich den Wind draußen pfeifen hören kann. 





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen