13. Juli 2020

Oxycodon

Ich schwebe einfach mitten im Raum und wenn mich doch irgendetwas trägt, dann muss das ein Wolkenbett sein. Wenn ich mich zurücklehne, falle ich ganz langsam in andere Welten. Süßigkeitenberge, die sich formieren als würde man sie durch ein Kaleidoskop betrachten; Menschen, die aufeinander gestapelt den ganzen Raum einnehmen und unzählige Welpen, die mich einhüllen in ihrer Flauschigkeit. Ich kann riechen wer den Raum betritt oder auch nur vorbeigeht und weiß genau, was welcher Duft bedeutet. Ich bilde mir ein, dass Menschen an mir werkeln. Doch einmal blinzeln genügt, um die Halluzinationen verschwinden zu lassen. Wenn es Nacht wird, versuche ich das Leben aus mir entweichen zu lassen und falle ganz schwer in viel zu realistisch wirkende Träume, in denen wir durch die Straßen ziehen und versuchen vor der Dunkelheit zu fliehen. Ich kann kaum unterscheiden was wirklich und was ein Trugbild meiner Gedanken ist. 
Du nimmst meine Hand und ich denke, du würdest mich aufpumpen mit Flüssigkeiten, die mich zum Platzen bringen werden. Noch bevor du mich wecken kannst, befürchte ich, du würdest mein Bett einnehmen und wenn du mit mir sprichst, dann brauche ich genügend Zeit, um zu begreifen, dass du tatsächlich da bist. Du bist einfach da oder eben nicht. Doch für mich bist du eine Gestalt in so vielen Formen. 

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