27. Juli 2020

L.


Ich wollte nicht allein sein und so zog es mich wieder in die Gärtnerei. Feuchtes Gras zwischen den Zehen; die Lampe am Arm baumelnd, denn dieser kurze Weg ist am schönsten im Licht der Sterne. Das ist das wunderbare am Himmel. Ich muss nur hinausgehen, um mich in ihm verlieren zu können, so wie ich es in deinen Worten und Gedanken tat. Die Rosen ließen ihre Köpfe hängen und so tat ich es auch nachdem du verschwunden warst. Du hattest ihnen ein zweites Leben geschenkt und sie dann doch wieder allein zurückgelassen. So bedrückend dieses Bild auch war, ich musste lächeln, wenn ich diese geköpften Rosen in Shotgläsern entdeckte. Sie waren plötzlich überall und manchmal frage ich mich, wohin mich diese verblühende Spur geführt hätte, wäre ich ihr gefolgt. Doch ich war und bin viel zu klein, um deine weit über dem Horizont kreisenden Ideen greifen zu können.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen