14. Oktober 2015

Jemand wird kommen und mein Leben retten

Endlich fahren wir nach Paris. Das Wetter kann noch so scheiße sein, ich werde mich nicht davon abbringen lassen, endlich von hier weg zu kommen. Ich will nicht Tag für Tag in dieser tristen Umgebung aufwachen. Paris ist für mich wie ein unbeschriebenes Blatt und ich hoffe, dass ich unzählige schöne Erfahrungen mache, damit ich diesen Ort nie vergesse und mir immer wieder warm ums Herz wird, wenn ich daran zurückdenke. Gleich dem Moment als unser Bus gestern am Hallmarkt hielt. Ich kenne nach wie vor jedes Gesicht aus diesen wundervollen Tagen, als alle Sorgen noch soweit weg waren. Zwar zerfiel wenige Zeit später meine kleine, hübsche Welt und ich landete mehr oder weniger auf der Straße, aber davon ahnte ich derzeit noch nichts. Wenn ich damals schon gewusst hätte, was mich zu Hause erwartet, wäre ich niemals in diesen Bus gestiegen und ebenso dachte ich auch gestern daran einfach weiterzulaufen und mich ins Theater zu setzen. Ich hab mir so sehr gewünscht wieder Teil dieses Projektes zu sein. Das Theater hatte nichts mit Angst vor den vielen Augen zu tun. Nein. Viel mehr, dachte ich an eine Art riesige Familie in der niemand an morgen denkt, sondern alle nur für den Moment leben, glücklich sind und sich keine Gedanken darüber machen, was andere denken. Was zählte war der freie Geist, Spaß und wer am schnellsten Hände abklatscht. Reden, Denken, Verstehen und wie man am besten jemand anderes ist. Es gab keine Grenzen. Niemand hat sowas gesagt wie "Wach mal auf, schau dir die Realität an." oder "Tu' nicht so, als wäre alles okay." Ich vermisse es an nichts denken zu müssen. Wenn wir auf dem Eifelturm stehen und in die weite Welt schauen, will ich durchatmen und mir wieder bewusst werden, dass mir alle Türen offen stehen, dass ich alles machen kann, wenn ich es wirklich will und vorallem, dass am Ende immer alles gut wird und es überall auf dieser Welt wundervolle Menschen gibt, die mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern, wenn ich ihnen irgendwann mal begegne.


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