18. Februar 2020

Wann wird sie es endlich begreifen


Dieser elendige Bruch zwischen Gut und Böse lässt mich nicht fliehen. Ohne Frage ist es wichtig umsichtig zu bleiben. Dennoch, und ich bin gewiss nicht allein mit dieser Ansicht, würde ich mich so gern in Sicherheit wiegen, auf der lichtdurchfluteten Seite, auf der die Welt zumindest ganz okay ist. Wie oft darf mir alles außerhalb des Blickfelds egal sein, bis sich meine Kleidung blutrot färbt? Es wäre so schön, abseits der Gesellschaft, in einem kleinen selbstgebauten Lehmhaus, ringsum Wiese, Wald, Bach und wildwachsender Mangold und wir allein als Zentrum unseres Glücks.
Doch jene, die die Augen immer nur verschlossen hielten, sind blind geworden. Sie drehen sich nur noch um sich selbst und ich finde den Gedanken so schrecklich, mich in diesen ins nichts drehenden Kreisel einzureihen. Soll das Leid mich lieber völlig aussaugen. Denn ich bin eine unablässige Traubenkirsche und werde immer wieder austreiben, gestärkt und voller Frische. Es bleibt, wie es immer war, ohne gut kein schlecht und ohne schlecht kein gut.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen