1. Februar 2020

Aufgetaucht

Ich schlief so schön tief auf dem Grund des Sees. Das Wasser drückte mich zu Boden. Das Herz wurde mir ganz schwer. Doch es fühlte sich an als würde deine Hand darauf ruhen. Sie hielt den letzten Funken Wärme an der richtigen Stelle und ich mich daran fest. Manchmal öffnete ich ganz leicht die Augen um nachzusehen ob die Sonnenstrahlen einen Weg zu mir finden würden. Und tatsächlich näherten sie sich Tag für Tag etwas mehr und bahnten sich so ihren Weg zu mir. Es wurde immer heller und heller und ich musste die Augen schließen. Der Druck ließ nach. Ich konnte das Wasser schwinden spüren und eines Tages war es soweit. Meine Nasenspitze erreichte die Meeresoberfläche und plötzlich war ich ganz frei, setzte mich auf und begann wieder zu atmen. Wie konnte ich vergessen wie wunderbar sich die fische Luft in den Atemwegen anfühlt? Auf einmal war ich nicht mehr leer und alles ging ganz leicht. Ich konnte einfach aufstehen und in den Himmel schauen. Als mein Blick zu meinen Füßen wanderte, begriff ich, wo ich mich befand. - In einer salzigen Wüste, meinem neuen Gefängnis. Statt deiner Hand auf meinem Herz, liegt mir die Sonne im Nacken. Wie lange wird es wohl dauern bis ich in Flammen stehe? 


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