7. April 2020

Über die Liebe meines Lebens



Hier oben am Hang verbringe ich nun die Tage, blicke hinunter ins Tal und geradezu in den Himmel. Die Sonne brennt die Trübheit des Winters von meiner Haut, während ich begreife, wie endlich meine Freiheit ist. Dachte ich vor Kurzem noch die Mauern wären niedrig. Schließlich, so kam es mir vor, könne ich darüber hinwegsehen. Doch was sich am Horizont zeigt, ist doch nie das Ende der Welt. Als wäre mir das alles fremd gewesen. Nun, wo sie vor mir liegen, heben sich die Grenzen plötzlich ganz deutlich ab.

Schritt für Schritt nährt sich der Klippenrand. Dahinter die Felswand und irgendwo da unten die Straße. Die Arme weit, nur mit den Zehenspitzen den Boden berührend, bleibe ich stehen, anstatt einfach wegzufliegen. Doch ich spüre deine Anwesenheit.


Jetzt können wir uns also endlich in die Augen schauen, liebe Freiheit. Nur du und ich, und die Ketten, die mich festhalten. Wann waren wir uns zuletzt so nah? Du flüsterst mir ins Ohr: "Ich bin nur deine Utopie, wir werden uns niemals berühren können" und ziehst erneut an mir vorbei, ohne mir nur einen einzigen Kuss zu geben.



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