Wie die Tür zu einer Wohnung kann man sich für die Außenwelt
verschließen. Einkehren in ein gemütliches Zuhause und machen, was immer
man für angebracht hält. Sich zurücklehnen und ruhen, aufräumen oder
verarbeiten, was man schon so lange vor sich herschiebt. Bin ich in mir,
dann finde ich endlich Zeit zuzuhören. Zu oft vergesse ich, dass mein
Herz bereits die Antworten auf meine Fragen kennt. Doch die Stimmen der
Gesellschaft sind meist lauter als die, von Körper und Geist. Allein
ist es absolut nicht vorwurfsvoll sich mit Musik über Verlust und
Sehnsucht in eine angenehm triste Stimmung zu versetzen, die sich
hervorragend eignet, um sich melancholisch in der Vergangenheit zu
wiegen. Allein, kann ich mich motivieren. Allein fühle ich mich am stärksten. Ungestörte Tagträume, freies
Fühlen, weil alles Berechtigung findet, sei es Wut, Trauer, Freude oder
Verzweiflung. Alte Briefe lesen. Neues ausprobieren und lehrreiches
Scheitern ohne Publikum. Spazieren, den Weg ganz intuitiv wählen, erst
in den Himmel, dann wieder hinunterschauen und schließlich bemerken, dass man zumindest in seinem eigenen Herzen bereits einen Platz gefunden hat. Alleinsein kann wirklich ein Segen sein, solange man nicht einsam ist.
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