Dieses Konstrukt ist wacklig wie ein Kartenhaus. Doch ich weiß, dass wir
es gemeinsam aufgebaut haben und ich fühle mich darin sicher. Jeder Winkel ist
mir bekannt und ich weiß ganz genau, welche Flure ich meiden sollte, wenn ich
hier unversehrt hinauskommen möchte. Mittlerweile ist es eine riesige Ruine und
vermutlich, bin ich der letzte Mensch, der sich manchmal noch hierher verirrt.
Dann schleiche ich durch die Gänge auf der Suche nach Relikten aus vergangenen
Tagen. Der Putz rieselt von der Decke, die Blumen sind welk, die Bilder
verstaubt und die alten Träume riechen modrig. Alles, was hier noch lebendig
ist, sind meine Erinnerungen. Doch es sind keine Orginale mehr. Irgendwann
begannen sie zu verblassen, also habe ich sie in leuchtenden Farben nachgemalt.
In einem der Räume liegt etwas von mir begraben und ein Stück meiner alten Seele
spukt durch die Gegend. Vielleicht kehre ich daher immer wieder zurück, egal wie
gefährlich es ist. Bin ich hier, ist es wie früher und ich bin okay.
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