Vor ein paar Wochen hat es uns nach Norwegen verschlagen. Die Reise beginnt mit einem großen Bahnchaos, meiner ersten Begegnung mit der Nacht an einem Hauptbahnhof im Ruhrgebiet, einem großen Paket, das aussieht wie ein riesiger Käse und meiner großen Verwunderung darüber, wie weit der Sommer in den Norden ranken kann und wie viel weiter weg, der Nordpol ist, bzw. wie fix man ihn scheinbar dennoch besuchen kann.
Wir landen am frühen Vormittag und totmüde in Tromsø. Die Sonne scheint, die Berge sind nah, auf ihren Gipfeln liegt Schnee und die Fjorde glitzern. Der erste Tag ist zum Ankommen, Ausruhen und Einkaufen vorgesehen. Doch am Abend winkt uns aus der Ferne der Tromsdalstiden ein erstes Mal heran und da die Sonne nicht untergeht, steht uns nichts im Wege. Über die Sherpatreppe laufen wir so weit wir können, genießen die Mitternachtssonne und bewundern hinter dem Tal die Westseite des Tromsdalstiden. Wie zwei blutjunge Hobbits bestaunen wir Gras getränkt in Sonnenschein, Seen, die zu kleinen Bächen werden und Moos, so weich, dass es völlig Sinn machen würde, an Ort und Stelle einzuschlafen. Doch wir entscheiden uns wieder hinabzusteigen, in den neuen Tag, in die Stadt, zu ihren Kirchen, ihren Kunsthäusern, der Ausstellung Deterrence and Reassurance, ihrem Hafen, in unser eigenes Bett.



















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