Seit Jahren halte ich mich am Ball, in dem ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufe, dass die Zeit uns alle in der Gegenwart hält. Doch ich merke ganz genau, die Vergangenheit ist allgegenwärtig und ich halte sie täglich am Leben. Die Gegenwart hingegen fühlt sich an wie ein gescheiterter, aber wahr gewordener Fluchtversuch in eine schönere Zukunft nach dem xten Neuanfang. Nachts träume ich von tiefen Enttäuschungen, zurückgelassenen Freuden, Begegnungen mit den immer selben Sorgen, aber auch vom Wegrennen und Aufbrechen. Dabei merke ich in guten Momenten, dass die Erinnerungen an milde Gedanken und Träume von Freunden als ein warmes Zuhause, unglaublich stark sind. Sie lassen mich spüren, dass ich gar nicht verbittert und die Welt nicht unendlich trostlos ist. Doch greife ich nach ihnen, um sie festzuhalten, werden sie zu Staub, der in der Sonne glitzert und von einem leichten Windhauch verstreut wird. Dann sehne ich mich nach den Sonnenstrahlen, die vor ein paar Jahren noch so stark waren, dass sie mein Gemüt warm halten konnten. Da war so viel Optimismus und Liebe und jetzt ist der Platz verwildert mit Angst und Wehmut, eine ständige unerschütterliche Besorgnis, dass die Beine der kleinsten Erschütterung nachgeben, die Wände wackeln und es keinen Halt mehr gibt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen