10. Juni 2022

abseits




Wenn wir uns noch einmal am Stadtrand begegnen, würde ich nichts lieber machen als mich wieder mal in deine alte WG zu verirren. Das Holz hat so schön unter den Füßen geknarrt und ich wusste, dass alles herum, der Ort, die Menschen und das Gefühl irgendwie schon Bleiben zu können, neu waren. Die bunten Regentropfen unter deinen Augen erinnerten mich an den Herbst, in dem wir in der Telefonzelle duschen waren und danach trotzdem noch nach Lagerfeuerqualm stanken. Ich hätte mich gern auf deinen Wangenknochen niedergelegt und mich von ihnen berieseln lassen. Unter den paar Menschen, dessen Kunst mich wie ein viel zu starker Magnet an ihnen festhalten lässt, warst du selbst dein eigenes Werk. Unbeständig und wandelbar, aber auch unantastbar. Du hast mich oft inspiriert, mich mehr dem zu widmen, was mir wirklich Spaß macht und Freiraum im Kopf schafft. Hoffentlich bist du okay und träumst noch von schleimig-schrumpeligen Wesen. 


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