Inmitten von Überlebenden kam ich zum ersten Mal an die Grenze meiner Empathie. Hinter ihr liegt die Schwere der Irreversibilität und Unschuld und alles, was mich auf der unbeschwerten Seite hält, ist ein dünner Vorhang aus Selbstschutz. Hoffentlich bricht er nicht unter dem stetigen Druck der mitleidigen Augen, die einen mit erstaunlich harter Milde auf die andere Seite ziehen wollen. An manchen Tagen liegen hier zwischen größter Lebensfreude und tiefer Verzweiflung nur zwei Blicke. Einer in die Vergangenheit und einer in den Spiegel. Doch kein einziges Mal wurde ich Zeuge der Schwäche. Im Gegenteil. Dieser Ort wird von Helden bewohnt und selbst, wenn sie sich nicht mal allein anziehen können, lassen sie es sich nicht nehmen, jenen, die ihnen ein besonders schweres Leben zuschreiben möchten, mit lächelnden Augen und bunten Masken den Mittelfinger zu zeigen. Bitte lasst euch niemals unterkriegen. Weint, wann immer euch danach ist, aber nicht, weil die Gesellschaft blind für eure Schönheit ist. Die Tränen der Trauer sowie der Freude wässern mich und ich kann endlich über mich hinauswachsen.
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