5. Mai 2020

Verwisch' die Spuren

Die Dunkelheit will mich einholen. Doch das kleine Licht an meinem Lenker flackert mit aller Mühe, um mich vor dem Nichts zu bewahren. Hast du es geahnt oder gar gewusst? Ich sehe dich, klar. Doch die Angst ist größer als die vor der Fremde. Wenn wir uns begegnen, dann auf einem Schlachtfeld zwischen den Trümmern einer Stadt aus Träumen; Gierig nach versteckten Schwächen und Bestätigung. Lass mich vergessen, den Frieden in mir ruhen, anstatt den Staub aufzuwühlen, als müsse ich Verantwortung tragen für all das, was ich tat, als ich blind über diese Wiese voller Minen spazierte. Lass mich den Frühling genießen nach dem eisigen Winter in den Tälern, in denen hinter jedem Gestrüpp die Einsamkeit lauert. Lass mich allein balancieren auf dünnem Draht. Denn ich kann es am besten freihändig und wenn ich falle, dann schau einfach weg. Es gibt keinen Grund, um wegzulaufen, aber wenn mir danach ist, dann verwische ich die Spuren.

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